Gentechnisch verändertes Gemüse in Bio-Babynahrung: Ärger um CMS-Hybride

Von Nicole Freialdenhoven
9. Oktober 2013

Junge Eltern greifen häufig zu Bio-Babynahrung um ihrem Nachwuchs garantiert nur gesunde, ökologisch korrekte Kost zu füttern. Dass im teuren Bio-Babybrei durchaus auch gentechnisch verändertes Gemüse stecken kann, ahnen dabei nur die wenigsten. Eine Stichprobe der TV-Sendung "Wiso" brachte es nun an den Tag: Im "Bio"-Babybrei von Hipp und Demeter-Holle wurden sogenannte CMS-Hybride gefunden, die dafür sorgen, dass sich Pflanzen nicht mehr selbst bestäuben.

EU-Ausnahmeregelung für CMS-Hybride Gentechnik

Obwohl diese CMS-Hybride zur Gentechnik gehören, gilt für sie eine Ausnahmeregelung in der EU, so dass sie auch im Bio-Anbau zum Einsatz kommen. Bei CMS - kurz für "Cytoplasmatische Männliche Sterilität" - handelt es sich um einen Trick der Erzeuger, wonach sich Gemüsesorten wie Blumenkohl oder Brokkoli nicht mehr selbst bestäuben können.

Bauern sind daher gezwungen, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen, profitieren aber auch von besseren Erträgen. Unter den deutschen Bio-Richtlinien sind CMS-Hybride zwar nicht zulässig, doch wie die Stichprobe ergab, halten sich nicht alle Hersteller von Baby-Nahrung daran. Nach Ausstrahlung der Sendung kündigten sowohl Hipp als auch Demeter eine Überprüfung ihrer Produkte an.