Fertigbrei enthält zu wenige Nährstoffe: Eltern sollen selbst Brei kochen

Von Nicole Freialdenhoven
20. September 2013

Babys, die lediglich Fertignahrung aus dem Supermarkt bekommen, werden nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt: Dies ergab eine Analyse der School of Medicine der Universität Glasgow, die ingesamt 462 verschiedene Fertigprodukte aus dem Handel untersuchte und mit Muttermilch und Folgemilch verglich. Diese Produkte werden von jungen Eltern häufig zugefüttert, wenn das Baby trotz Abstillens noch Hunger hat - in der Hoffnung, dass damit der Energiebedarf der wachsenden Säuglinge gedeckt wird.

Fertigprodukte zu süß, aber zu wenig Nährstoffe und wenig Kilokalorien

Eine Fehlannahme, wie sich herausstellte: Auch die Fertigprodukte enthielten lediglich 67 Kilokalorien im Durchschnitt - genauso viel wie Muttermilch. Außerdem wurden die meisten als zu süß und zuckrig kritisiert, während zugleich zu geringe Mengen an wichtigen Nährstoffen wie Eisen oder Eiweiß festgestellt wurden.

Babybrei sollte man lieber selber kochen

Die Forscher empfehlen jungen Eltern daher, ihren Babybrei lieber selbst zu kochen: Dann enthalte er doppelt so viele Kalorien, sei aber weniger süß. Die Hersteller schoben die Schuld für den geringen Energiegehalt auf strenge EU-Richtlinien für Fett.

Britische Ergebnisse nicht auf Deutschland übertragbar

Auf Deutschland lassen sich die britischen Ergebnisse nicht ohne weiteres übertragen, so Ernährungswissenschaftler. In Großbritannien werde anders gefüttert und beispielsweise Obstbreie als volle Mahlzeit gewertet, während Obst in Deutschland nur eine Zutat sei. Wer den Brennwert von Fertigprodukten erhöhen will, könne einen Löffel Rapsöl beigeben - dies genüge.