Frisch gekochter Babybrei oder Fertiggläschen?

Ist das Baby die ersten Monate durch die Muttermilch gut versorgt, stellt sich irgendwann die Frage: Was kommt danach? Welche Babynahrung enthält alle wichtigen Inhaltsstoffe, die mein Kind braucht?

Von K. Schumann

Die Beikost einführen

Muttermilch ist die optimale Nahrung für unsere Kinder und sollte im Idealfall die Alleinkost für die ersten sechs Monate darstellen. Ab dem vierten Monat kann im Normalfall mit der so genannten Beikost begonnen werden.

Meistens merkt die Mutter von selbst, wann ihr Kind Interesse an festerer Nahrung zeigt. Spätestens mit dem siebten Monat sollte sich jede Mutter Gedanken machen, was nach der Muttermilch folgen soll. Die große Frage die sich meistens stellt ist: Gläschenkost oder selbstgekochter Brei?

Eine pauschale Antwort darauf zu finden ist nicht so einfach, denn beides hat seine Vor- und Nachteile.

Brei aus dem Gläschen

Volles Gläschen Babybrei
Fertiger Babybrei aus dem Gläschen wird in Deutschland sehr streng kontrolliert

Fertige Gläschen

  • sparen natürlich eine Menge Zeit und
  • können leicht überall hin mitgenommen werden.

Über die Qualität der kleinen Fertigmahlzeiten brauchen sich Mütter keine Gedanken machen. Die Herstellung von Babynahrung unterliegt in Deutschland sehr strengen Vorschriften, so dass eine gute Qualität gewährleistet ist.

Worauf zu achten ist

Achten Sie beim Kauf der Babykost darauf, dass keinerlei

enthalten sind. Babybrei aus ökologischem Anbau sollte der Vorzug gegeben werden.

Auf der Zutatenliste muss man auch auf Begriffe achten wie:

  • Saccharose
  • Maltodextrin
  • Glucose
  • Glucosesirup
  • Dextrose

Auch sollten Gläschen und Fertigbreie keine unnötigen Gewürze oder Allergie auslösende Stoffe enthalten, wie:

Wichtig ist es auch, die Altersangaben als Richtlinie zu beachten. Ab dem Breikoststart müssen ausreichend Getränke angeboten werden.

Selbst gekochter Brei

Ob aus dem Glässchen oder selbstgemacht - Hauptsache es schmeckt!
Ob aus dem Glässchen oder selbstgemacht - Hauptsache es schmeckt!

Wer dem Brei aus den Gläschen nicht traut, kann natürlich auch selber den Kochlöffel schwingen. Die meisten Rezepte für Babybrei sind schnell und einfach nachzukochen.

Vorteile

  • Selbstgekochter Brei ist in der Regel, auch wenn er mit Zutaten aus ökologischem Anbau zubereitet wird, günstiger als der Gläschenbrei.
  • Ein weiterer großer Vorteil ist, dass in dem Brei nur das enthalten ist, was man gerne möchte.

Schadstoffe werden vermieden und man kann auf unerwünschte Gewürze verzichten. Außerdem kann man die Breie in der heimischen Küche variationsreicher gestalten und auf die Vorlieben und Abneigungen des Kindes besser eingehen.

Ein weiterer Vorteil: Die Geschmacksnerven des Kindes werden früh geprägt und die Gläschenkost und Fertigbreie schmecken relativ neutral, obwohl sie meist viele Zusatzstoffe enthalten. Ein frisch gekochter Brei ist aromatischer und geschmacksintensiver. Das Kind gewöhnt sich an die häusliche Küche und wird Mamas Brei bevorzugen.

Nachteile

Babynahrung im Gläschen ist für Säuglinge ab dem vierten Lebensmonat besonders fein püriert. Da kann es passieren, dass man es zu Hause mit dem Mixer oder dem Pürierstab nicht so fein hinbekommt und noch kleine gröbere Stückchen im Brei sind, die das Kind stören.

Ein weiterer Nachteil bezieht sich auf die Wasserqualität: Für Babygläschen gelten strenge Grenzwerte zum Beispiel in Bezug auf Nitrat; im häuslichen Bereich kann man nicht immer gewährleisten, diese Grenzwerte einzuhalten.

Und natürlich ist es mehr Arbeit, den Brei frisch zu kochen, als einfach ein Gläschen aufzuschrauben und den Inhalt zu erwärmen.

Ungeeignete Zutaten

Da bei hausgemachtem Brei frische Zutaten verwendet werden, sind sie dann doch geschmackintensiver und variationsreicher. Im ersten Lebensjahr des Kindes sollte man jedoch idealerweise verzichten auf:

Von Honig wird ebenfalls abgeraten, da dieser Spuren von einem Bakterium enthalten kann, die dem kindlichen Darm schaden. Der so genannte Säuglingsbotulismus kann sehr gefährlich sein.

Bio-Zutaten garantieren in der Regel, dass sie frei von Schadstoffen sind. Für die Babyernährung sollte man deshalb lieber auf Zutaten aus kontrolliertem biologischem Anbau zurückgreifen.

Wasserqualität erfragen

Die Qualität des Wassers kann man bei den Wasserwerken erfragen oder es in der Apotheke testen lassen. Wird festgestellt, dass es zum Beispiel zu viel Natrium enthält, ist die Wasserqualität nicht so gut. In diesem Fall kann man in Drogeriemärkten spezielles Wasser zur Säuglingsernährung kaufen.

Babys erste Breie selbst herstellen

Babybrei auf Tisch
Nach und nach sollten unterschiedliche Gemüsesorten verarbeitet und gefüttert werden

Einen der ersten Breie, die das Kind meist erhält, ist Frühkarottenbrei, andere empfehlen Kürbis, da dieser besser vertragen wird:

  1. Hierfür wird das Gemüse sauber geputzt.

  2. Anschließend wird es geschält und in kleine Stücke geschnitten.

  3. Nachdem das Gemüse in Wasser gekocht wurde, wird es schließlich mit dem Stabmixer oder im Mixer fein püriert.

Wenn man den Babybrei selbst kocht, soll das Gemüse nur kurz erhitzt werden, damit möglichst viele Vitamine erhalten bleiben. Das Kind braucht noch keine große Abwechslung, nach der Milchnahrung ist jeder neue Geschmack ein Erlebnis. Wenn das Baby die ersten Zähnchen bekommen hat, dann braucht man den Brei nicht mehr so fein zu pürieren - denn es soll ja auch das Kauen lernen.

In Internetportalen findet man viele leckere Rezepte für:

Etwa ab dem siebten Lebensmonat können glutenhaltige Breie bzw. Flocken gefüttert werden. Besteht allerdings eine Allergiegefährdung, dann sollte etwa bis zum achten Lebensmonat gewartet werden.

Neue Lebensmittel einführen

Jedes neu eingeführte Lebensmittel sollte einige Tage gefüttert werden, um etwaige Unverträglichkeiten rasch zu erkennen, zum Beispiel bei Haut- oder Stuhlproblemen.

Es gibt eine Regel, die besagt, dass eine Gemüsesorte pro Tag und höchstens zwei Gemüsesorten pro Woche eingeführt werden sollen.

Portionen einfrieren

Wer auf Vorrat kocht, sollte lieber kleine Portionen einfrieren, als einzukochen, denn bei diesem Verfahren bleiben mehr Vitamine erhalten. Es gibt spezielle Portionierer zum Einfrieren.

Fazit

Die Entscheidung ob Sie den Hunger Ihres Kindes nun mit fertigem oder selbst zubereitetem Brei stillen möchten, kann Ihnen niemand abnehmen. Jedoch sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen und sich überlegen worauf Sie Hunger hätten: Auf ein Konserven- oder Fertiggericht oder auf eine mit Liebe zubereitete frische Mahlzeit.

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