Kindersitze für das Auto - Tipps zu Sicherheit, Größe und Handhabung

Von Dörte Rösler
3. Juli 2014

Der Kauf eines Kindersitzes erfordert etwas Zeit. Neben der Sicherheit und der richtigen Größe ist dabei das Handling ein zentrales Kriterium. Seit der Einführung neuer EU-Standards müssen Eltern außerdem prüfen, ob der Sitz den aktuellen Gesetzesvorgaben entspricht. Vorsicht gilt bei gebrauchten Sitzen oder preiswerten Restposten.

Reboard und i-Size

Für Autokindersitze existieren seit Juni 2013 unterschiedliche Sicherheitsnormen, die zunächst auch parallel gültig bleiben. Neben den älteren Normen ECE R 44/03 und 44/04, die sich am Gewicht des Kindes orientieren, kategorisiert die neue i-Size-Prüfnorm die Sitze nach der Größe des Kindes. Vorteilhaft ist dies besonders für Eltern, die ein besonders großes, leichtes oder kleines, schweres Kind haben.

Der Begriff Reboard bezieht sich dabei auf Sitze, in denen Babys entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. In Deutschland gibt es den Trend, Kinder so früh wie möglich aus diesen Reboardern herauszunehmen. Ab 9 Kilo Körpergewicht sind auch vorwärtsgerichtete Sitze der Klasse I erlaubt. Experten empfehlen allerdings, das Kind möglichst bis zum maximalen Gewicht von 13 Kilogramm im Reboard-System mitzunehmen. Bei einem Aufprall ist dann die Wirbelsäule besser geschützt.

Ausnahme: der Kopf des Kindes ragt bereits über die Schale hinaus.

Klassifizierung der Sitze

Auf dem Markt finden sich vorwiegend Sitze in den Kategorien 0 bis IV. Die Gruppe 0 umfasst Sitze bis 13 (maximal 18) Kilogramm Körpergewicht, die Gruppe IV ist für Kinder zwischen 15 und 36 Kilogramm zugelassen. Die neuen i-Size-Modelle reichen von 67 bis 105 Zentimetern Körperlänge.

Wie sicher sind die Sitze?

Damit ein Autokindersitz zugelassen wird, muss er gesetzlich vorgeschriebene Tests bestanden haben. Erkennbar ist dies am europäischen ECE-Siegel. Für zusätzliche Sicherheit sorgt das Isofix-Befestigungssystem. Vor dem Kauf müssen Eltern jedoch prüfen, ob ihr Auto die dafür erforderlichen Halterungen besitzt. Damit lässt sich der Sitz nicht nur leicht ein- und ausbauen, er ist auch fest im Fahrzeug verankert. Für Eltern, die den Sitz in zwei Autos nutzen wollen, ist Isofix sowieso die beste Wahl.

Wann ist es Zeit zu wechseln?

Spätestens wenn das Kind so viel zugenommen hat, dass es in die nächste Gewichtsgruppe gehört, steht ein Wechsel an. Bei sehr schlanken und großen Kinder kann dies auch schon früher sinnvoll sein, etwa wenn ihr Kopf nicht mehr voll abgestützt wird. Auch nach einem Unfall sollten Eltern einen neuen Sitz kaufen. Risse am innenliegenden Hartschaum lassen sich nicht erkennen, aber sie beeinträchtigen die Sicherheit. Deshalb ist auch bei gebrauchten Sitzen von Unbekannten abzuraten.