Warzenmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Als Warzenmittel werden verschiedene Arzneimittel zur Behandlung von Warzen bezeichnet. Sie kommen zumeist in Form von Tinkturen, Sprays oder Pflastern zur Anwendung.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck von Warzenmitteln ist die Behandlung von Warzen. Als Warzen bezeichnet man gutartige, begrenzte Wucherungen der Haut. Verursacht werden sie durch humane Papillomaviren.

Arten von Warzen

Da Warzen in verschiedenen Formen und am ganzen Körper auftreten können, unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten. So gibt es:

  1. gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgaris), die vor allem an Händen und Füßen auftreten
  2. Dornwarzen, die sich an den Fußsohlen bilden
  3. Genitalwarzen, die die Geschlechtsorgane oder den Analbereich betreffen
  4. Dellwarzen, die zu den Mollusken gezählt werden und durch Poxviren entstehen

Behandlung von Warzen

Oftmals können Warzen auch ohne eine spezielle Behandlung nach ein paar Monaten spontan abheilen, wenn die verursachenden Viren durch das Immunsystem vernichtet wurden. Verlaufen die Wucherungen schmerzlos und stellen lediglich ein kosmetisches Problem dar, können sie auch selbst behandelt werden.

Bei Ansteckungsgefahr oder im Fall von Genitalwarzen sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, da diese bösartig werden können.

Für die Behandlung von Warzen gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Warzenmitteln, deren Wirksamkeit jedoch nicht immer belegt ist. Grund dafür ist, dass die Wucherungen oftmals von selbst wieder abheilen, sodass sich nicht immer eindeutig klären lässt, ob die Heilung auch durch das verwendete Mittel hervorgerufen wurde.

Besonders häufig zur Anwendung kommen:

  • hautauflösende Mittel
  • Ätzmittel
  • Eissprays

Hautauflösende Mittel

So gibt es spezielle Warzensprays, die für fünfzehn bis dreißig Sekunden auf die Warze gesprüht werden. Nach etwa zwei Wochen kommt es zu einer Ablösung der Haut.

Zumeist genügt eine einmalige Anwendung des Eissprays. Manchmal ist aber auch eine zwei- oder dreimalige Wiederholung nötig.

Warzentinkturen und -pflaster

Weitere Warzenmittel, die man rezeptfrei erhält, sind Warzentinkturen oder Warzenpflaster, die Salicylsäure oder Milchsäure enthalten. Diese wirken, indem sie die Warzen wegätzen.

Bei der Anwendung sollte man jedoch sehr vorsichtig sein, damit es nicht zu einer Verletzung der umliegenden gesunden Haut kommt. Um dies zu vermeiden, kann vor der Behandlung etwas Zinkpaste um die Warze herum aufgetragen werden.

Da die Mittel nicht gegen die Viren selbst wirken, müssen sie solange angewendet werden, bis die gesamte Warze mitsamt den Viren verschwunden ist.

Pflanzliche und homöopathische Mittel

Weitere Wirkstoffe gegen gewöhnliche Warzen sind Monochloressigsäure und Silbernitrate, die das Gewebe der Warze zerstören. Darüber hinaus gibt es auch pflanzliche und homöopathische Mittel wie z.B. Schöllkraut-Extrakte oder Verdünnungen aus Thuja-Extrakt. Diese Lösungen können auf die Warze aufgetragen oder eingenommen werden.

Hausmittel

Des Weiteren gibt es auch einige Hausmittel gegen Warzen wie das häufige Einweichen in Seifenwasser oder das Einreiben mit einer Knoblauchzehe. Die Wirksamkeit solcher Hausmittel ist jedoch nicht erwiesen.

Ärztliche Behandlung

Wird eine Warze ärztlich behandelt, kommt zumeist eine medikamentöse Wirkstoffkombination aus Salicylsäure, Fluorouracil und Dimethylsulfoxid zum Einsatz, die sich vor allem zur Entfernung von gewöhnlichen Warzen eignet. Bei der Behandlung von Genitalwarzen verwendet man zumeist den Pflanzenstoff Podophyllotoxin, der eine zytostatische Wirkung hat.

Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Warzenmitteln sind gelegentlich störende Nebenwirkungen möglich.

Nebenwirkungen der Wirkstoffkombination aus Salicylsäure, Fluorouracil und Dimethylsulfoxid

So kommt es bei der Anwendung der Wirkstoffkombination aus Salicylsäure, Fluorouracil und Dimethylsulfoxid häufig zu:

Nebenwirkungen rezeptfreier Warzenmittel

Auch bei der Verwendung von rezeptfreien Warzenmitteln wie Monochloressigsäure, Silbernitrat, Salicylsäure und Milchsäure sind gelegentlich Nebenwirkungen wie

  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Brennen und
  • Spannungsgefühle

im Bereich des Möglichen. In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Kontaktekzemen kommen.