Neuer Wundschaum in der Kriegsmedizin

Von Ingrid Neufeld
28. Dezember 2012

Notfallmedizin an Kriegsschauplätzen sieht anders aus als bei normaler Erste-Hilfe. Ein Druckverband wie man ihn aus dem Erste-Hilfe-Kurs kennt, ist hier nicht möglich. Glück hat der Patient, der es bis zum Lazarett schafft: dann stehen die Überlebenschancen gut.

Der US-Hersteller Arsenal Medical hat ein neues Mittel entwickelt: Plyurethanschaum soll in der Bauchhöhle Blutungen stoppen. Dieses Material kannte man bisher für die Wärmeisolierung von Kühlschränken. Doch es kann jetzt auch von Sanitätern in der Kriegsmedizin verwendet werden.

Der Schaum dehnt sich 30fach aus und füllt so Hohlräume, schmiegt sich an Organe und verdrängt Flüssigkeiten. Er kann aushärten und im Krankenhaus in nur einer Minute wieder entfernt werden. Rückstände sind kaum feststellbar.

In diese Entwicklung des Wundschaums will das US-Verteidigungsministerium 15 Millionen Dollar stecken, da Tierversuche schon erfolgreich abgeschlossen wurden. Überlebenschancen bei Leberverletzungen sind auch nach drei Stunden noch recht hoch. Nur ein Viertel der Tiere starb, ohne Behandlung waren es 92 Prozent.