Sterilisator - Merkmale, Einsatzgebiete und Gebrauch

Sterilisatoren werden zum Abtöten von schädlichen Mikroorganismen verwendet. Dabei können die verschiedensten Materialien und Gegenstände sterilisiert werden. Auf diese Weise werden sie keimfrei gemacht. Die Sterilisierung kann in unterschiedlichen Formen ablaufen, so als Dampf- Hitze- oder Strahlensterilisierung. Informieren Sie sich ausführlich über die Anwendung des Sterilisators und lesen Sie über die Unterschiede zum Vaporisator.

Von Jens Hirseland

Sterilisator - Merkmale und Funktion der Sterilisierung

Unter einer Sterilisierung oder Sterilisation versteht man ein Verfahren, bei dem unterschiedliche Gegenstände und Materialien von Keimen und Mikroorganismen befreit werden. Befinden sich nach dem Vorgang keine Mikroorganismen mehr auf dem Gegenstand, kann man diesen als steril bezeichnen.

Im Idealfall werden bei einer Sterilisierung sämtliche enthaltenen oder anhaftenden kontaminierenden Keime und Mikrorganismen wie

vollständig abgetötet oder entfernt. Außerdem können auch

  • Viren
  • Plasmide
  • Prionen und
  • andere DNA-Fragmente

dabei zerstört werden. Grundsätzlich lassen sich sämtliche Materialien wie beispielsweise

oder Gegenstände wie zum Beispiel

sterilisieren. Dabei muss jedoch auf die unterschiedliche Temperaturverträglichkeit der Materialien geachtet werden.

Arten der Sterilisatoren - Formen der Sterilisierung

Zur Durchführung einer Sterilisation verwendet man spezielle Geräte, die als Sterilisatoren bezeichnet werden. Die Sterilisation erfolgt in der Regel durch Anwendung von hohen Temperaturen.

Dabei wird unter Druck oder durch Wasserdampf eine Temperatur erzeugt, die hoch genug ist, um jegliche Keime abzutöten. Zu den gebräuchlichsten Sterilisierungsformen gehören die Heißluftsterilisation und die Dampfsterilisation.

Dampfsterilisation

Vor allem die Dampfsterilisation wird häufig angewandt, da sie schnell und zuverlässig funktioniert. Darüber hinaus eignen sich Dampfsterilisatoren, die auch als Autoklaven bezeichnet werden, für sämtliche Materialien und Gegenstände, die eine Temperatur von 121 bis 134 Grad Celsius vertragen.

Dazu gehören unter anderem

  • Gummiartikel aller Art
  • Leinen
  • Keramik
  • Glas und
  • Metall sowie
  • kochtemperaturbeständiger Kunststoff.

Die benötigte Einwirkzeit liegt bei fünf Minuten, wenn eine Temperatur von 134 Grad Celsius erreicht wird oder bei fünfzehn Minuten, wenn eine Temperatur von 121 Grad vorherrscht.

Heißluftsterilisation

Die zweite Variante ist die Heißluftsterilisation. Diese erfordert jedoch höhere Temperaturen von mindestens 180 Grad Celsius, da bestimmte Bakterien und Sporen resistenter gegen trockene Hitze sind. Aufgrund dieser hohen Temperaturen sind nur Materialien und Gegenstände für eine Heißluftsterilisation geeignet, die Temperaturwerte bis zu 200 Grad Celsius vertragen.

Dies sind

  • Metall
  • Keramik
  • Glas sowie
  • hochschmelzende Kunststoffe wie zum Beispiel Teflon.

Wärmeempfindliche Materialien sind für diese Form der Sterilisation nicht geeignet.

Strahlensterilisation

Eine weitere Möglichkeit ist die Strahlensterilisation, bei der ionisierende Strahlung wie

  • Röntgen-
  • Gamma- oder
  • UV-Strahlung

verwendet wird. Mit diesen Strahlen werden vor allem wärmeempfindliche Materialien und medizinische Geräte sterilisiert.

Merkmale von Sterilisatoren und wichtige Anforderungen

Was alle Formen von Sterilisatoren gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass der Behälter absolut luftdicht sein muss. Zudem sind die Geräte auf Wasser angewiesen, sodass viele Varianten über einen Wasseranschluss verfügen; dies macht die Anwendung einfacher.

Im medizinischen Bereich ist eine Dokumentation der Sterilisation sehr wichtig. Die Chargenkontrolle wird anschließend für einige Zeit aufbewahrt, sodass eventuelle Probleme während des Vorgangs später nachgewiesen werden können.

Generell sind Sterilisatoren in unterschiedlichen Größen erhältlich. So können sowohl einzelne als auch mehrere Objekte steril gemacht werden.

Des Weiteren lassen sich Sterilisatoren der Klasse B und S unterscheiden. Klasse B-Geräte sind für verpackte sowie unverpackte poröse Objekte geeignet und kommen besonders in Kliniken und Arztpraxen zur Anwendung.

Wichtig ist immer die richtige Beladung. Nur so ist der Vorgang erfolgreich durchführbar. Eine Überladung würde den Prozess negativ beeinflusen.

Beim Beladen ist zudem darauf zu achten, dass die Objekte nicht gestapelt werden. Gibt es mehrere Bereiche, sollten Trays mit Objekten höheren Gewichts weiter unten positioniert werden.

Einsatzgebiete: Wann lohnt sich die Anschaffung eines Sterilisators?

Ziel und Zweck eines Sterilisators ist, dafür zu sorgen, dass bestimmte Gegenstände keimfrei gemacht werden. Neben medizinischen Anwendungsgebieten lassen sich Sterilisatoren aber auch für private Zwecke nutzen.

Arztpraxis, Fußpflege und Co. - Sterilisierung in medizinischen Einrichtungen

Haupteinsatzgebiet der Sterilisatoren liegt im medizinischen Bereich. Hier gilt es insbesondere, für die Keimfreiheit von Gegenständen und Instrumenten, die bei Operationen oder etwa bei der Fußpflege angewandt werden, zu sorgen. So kommt die Sterilisation in Arztpraxen und Kliniken zur Anwendung.

Dies ermöglicht die Wiederverwendung von Instrumenten, da diese immer wieder steril gemacht werden können. Heißluft- und Dampfsterilisation sind dabei besonders weit verbreitet.

Fläschchen, Schnuller und Co. - Sterilisierung im privaten Haushalt

Vor allem für Eltern mit Babys ist die Anschaffung eines solchen Geräts sinnvoll, denn Babyartikel wie

  • Sauger
  • Schnuller oder
  • Fläschchen

sind ein idealer Nährboden für schädliche Keime, die die Gesundheit des Babys beeinträchtigen können. Besonders auf Schnullern findet man zahlreiche Bakterien, die mithilfe eines Sterilisators beseitigt werden können.

Sterilisatoren lassen sich leicht bedienen und erreichen Keimfreiheit für den Schnuller oder das Fläschchen in nur wenigen Minuten. Es werden sogar schon spezielle Sterilisatoren für Schnuller angeboten, die mithilfe von UV-Licht und Ozon eine Keimfreiheit von 99,9 Prozent in nur fünf Minuten erreichen.

Dabei wird der Schnuller von ultraviolettem Licht bestrahlt, welches die DNA der Erreger angreift. Durch das Erzeugen von Ozon, das als eines der stärksten Sterilisationsmittel der Natur gilt, wird zudem der Zellkern der Bakterien zerstört. Für Familien mit Säuglingen kann sich also die Anschaffung eines Sterilisators durchaus lohnen.

Sterilisator und Vaporisator - Gibt es Unterschiede?

Sterilisatoren findet man auch häufig unter der Bezeichnung "Vaporisator". Generell werden von vielen Herstellern in dem Bereich keine Unterschiede gemacht. So ist das Wirkungsprinzip beider Verfahren bzw. Geräte gleichzusetzen. Beim Sterilisator wird das Verfahren des Sterilisierens, beim Vaporisator das des Verdampfens beschrieben, wenn man die Begriffe wörtlich nimmt.

Funktionsweise und Einsatzgebiete des Vaporisators

Ein Vaporisator, der auch als Vaporizer bezeichnet wird, dient zur Verdampfung von bestimmten Wirkstoffen. Der Begriff "vaporisieren" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "verdampfen". Mit einem Vaporizer können verschiedene Stoffe aus Heilkräutern oder auch Tabak durch Erhitzen und Verdampfen extrahiert und anschließend inhaliert werden. Dies kann sowohl aus medizinischen als auch aus Genusszwecken erfolgen.

Vaporisator und Sterilisator im Vergleich

Vaporisatoren und Sterilisatoren werden zum Abtöten von Krankheitserregern wie Bakterien verwendet. Dies geschieht bei einem Sterilisator in der Regel durch Druck oder das Erzeugen von Wasserdampf.

Sterilisatoren, die Wasserdampf verwenden, werden auch als Autoklave bezeichnet. Man benutzt sie vor allem in der Medizin zur Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Instrumenten und Operationsbesteck.

Aber auch in privaten Haushalten finden Wasserdampf-Sterilisatoren häufig Verwendung, da sie sich gut zum Desinfizieren von Babysachen wie

  • Fläschchen
  • Saugern oder
  • Schnullern

eignen. Auch Vaporisatoren können zur Desinfektion genutzt werden, haben aber noch andere Verwendungszwecke.

Merkmale eines Sterilisators

Ein Sterilisator wird ausschließlich zum Desinfizieren und Sterilisieren von Gegenständen benutzt. Dabei soll eine völlige Keimfreiheit des Gegenstands erreicht werden.

Dies kann ein medizinisches Instrument wie ein Skalpell oder ein Babyartikel wie ein Fläschchen sein. Damit eine Dampfsterilisation wirkungsvoll ist, muss zwanzig Minuten lang eine Temperatur von mindestens 121 Grad Celsius bei 1 bar Überdruck vorherrschen.

Verwendet man einen Heißluftsterilisator, sind sogar mindestens 180 Grad Celsius und ein Zeitraum von dreißig Minuten erforderlich. Heißluftsterilsatoren haben dafür den Vorteil, dass man sie einfacher bedienen kann, da kein Wasserdampf und kein Druckaufbau nötig sind. Außerdem gelten sie als kostengünstiger.

Über die Funktionsweise im Detail sowie die hauptsächlichen Anwendungsgebiete des Vaporisators können Sie sich hier informieren.

Sterilisierung und Desinfektion im Vergleich

Die Sterilisierung sollte von der Desinfektion abgegrenzt werden. Im Prinzip geht es bei beiden Verfahren darum, eine mögliche Keimfreiheit zu erzielen. Im Gegensatz zur Desinfektion ist es bei der Sterilisation unwahrscheinlicher, dass sich Mikroorganismen, die möglicherweise überleben, erneut vermehren können. Lesen Sie hier weiter zum Thema Desinfektion.