OPs ohne schneiden? Forscher erfinden ein Schall-Skalpell

Das neuartige Skalpell setzt nicht auf eine scharfe Klinge, sondern auf gezielte Schallwellen

Von Cornelia Scherpe
7. Januar 2013

Bisher denkt man beim Wort "Skalpell" wohl immer an scharfe Messer, die exakte Schnitte durchführen und so Operationen ermöglichen. In der Zukunft könnte sich dies aber ändern. Forscher haben ein neuartiges Skalpell entwickelt, das nicht auf eine scharfe Klinge, sondern auf Schallwellen setzt.

Schall mit enormer Stärke

Dieses Schall-Skalpell soll es ermöglichen, dass künftig schmerzfrei operiert werden kann und auch die Gefahr auf Infektionen durch offene Wunden quasi auf Null reduziert wird. Das neue Instrument besitzt eine Linse, die Schallwellen fokussiert und so Ultraschallwellen erzeugt. Damit sollen nicht-invasive OPs durchgeführt werden, ganz ohne Schnitte.

Hat ein Patient beispielsweise Nierensteine, muss weder die Haut aufgeschnitten, noch das Gewebe der Niere durchbohrt werden. Der Ultraschall dringt bis zu den Nierensteinen durch und vernichtet sie. Da der Schall sehr stark konzentriert wird, kann er enorme Stärke erreichen und wird daher vermutlich auf breiter Basis einsetzbar.

Gezielte Bestrahlung gegen Nierensteine und Co.

Auch aktuell wird Ultraschall bereits für mehr als nur Diagnosen genutzt. Gezielte Bestrahlung kann bereits jetzt gegen Nierensteine und Co. gerichtet werden. Das Problem der derzeitigen Verfahren ist jedoch, dass die Schallwellen nicht genau fokussiert werden können und dadurch das Verletzungsrisiko für das gesunde Gewebe steigt. Die Forscher hoffen, dass das Schall-Skalpell so empfindlich eingestellt werden kann, dass es sogar nur einzelne Zellen trifft und zerstört.

Da man es auch so konzipieren will, dass es selbst auf größere Fläche gezielt die Nervenzellen ignoriert, könnte das Operieren theoretisch völlig schmerzfrei werden.