Wenn die Sehstärke nachlässt - das heutige Angebot an Sehhilfen ist groß und raffiniert

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. Oktober 2013

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an verschiedenen Beschwerden zu erkranken. Auch eine verminderte Sehleistung gehört dazu, sodass viele Senioren auf eine Brille angewiesen sind. Um auch im hohen Alter den Alltag selbstständig bestreiten zu können, gibt es mittlerweile zahlreiche Seh- und Lesehilfen, die beim Optiker während der so genannten Low-Vision-Beratung vorgestellt und individuell angepasst werden können. Bedauerlicherweise wird diese Möglichkeit noch viel zu wenig genutzt.

Zuerst den Gang zum Arzt antreten

Wer unter Beeinträchtigungen der Sehkraft leidet, sollte zunächst zum Augenarzt gehen und sich dort untersuchen lassen. Dort wird eine Diagnose gestellt und eine Behandlung vorgeschlagen. Auch verschreibt der Augenarzt falls nötig entsprechende Sehhilfen. Diese werden in vielen Fällen von den Krankenkassen übernommen. Dann gilt es, eine Low-Vision-Beratung beim Optiker wahrzunehmen. Da diese bis zu anderthalb Stunden dauern kann, wird empfohlen, einen Termin zu vereinbaren.

Der Augenoptiker fragt den Patienten, inwieweit die Sehstörungen den Alltag belasten und erklärt diesem dann die Vorzüge und Anwendung diverser Sehhilfen, die für ihn in Frage kommen könnten. Diese gibt es heutzutage in diversen Ausführungen, häufig auch mit einer gewissen Portion Technik dabei, was nicht jedem Menschen höheren Alters zusagt. Somit ist es wichtig, sich für die Wahl des richtigen Hilfsmittels viel Zeit zu lassen. Auch bis man sich an diese gewöhnt hat und problemlos damit umgehen kann, dauert es ein wenig: hier sind viel Geduld, Übung und der konsequente Einsatz gefragt.

Ein Überblick verschiedener Seh- und Lesehilfen

Zu den einfachsten Hilfsmitteln gehört zunächst einmal die Handlupe. Sie ist klein und passt in jede Tasche. Mit deren Hilfe ist es beispielsweise möglich, Etiketten oder Preisschilder zu lesen. Bei der Vergrößerung sollte ein möglichst kleiner Wert gewählt werden, wenn dies möglich ist, da sich ansonsten das Blickfeld stark verkleinert. Ähnlich funktioniert die Lupenbrille - hierbei ist die Lupe schlichtweg als Brille zu tragen, was beispielweise beim Lesen längerer Texte hilfreich ist. Auch das Monokular, ein kleines Fernglas, ist sehr handlich. Mit diesem kann man weit entfernte Gegenstände, Schilder usw. entziffern. Auch hierbei sollte die nötige Vergrößerung vorher ausprobiert werden.

Wer sich auf technische Geräte einlassen möchte, kann zum Beispiel ein Bildschirmlesegerät wählen. Dieses besteht neben dem Bildschirm aus einem kleinen Tisch, auf welchen Buch oder Zeitschrift gelegt und hin- und hergeschoben werden. Die entsprechenden Buchstaben können auf dem Screen in bis zu 60-facher Vergrößerung wiedergegeben werden. Für den mobilen Einsatz gibt es entsprechend kleinere Modelle, die sich im Idealfall auch zusammenklappen lassen. Diese helfen beispielsweise beim Lesen von Stadtplänen oder Rätselheften.