Vorsicht mit Schmerztabletten und Fiebermitteln bei Kindern - es drohen Nierenprobleme

Von Cornelia Scherpe
25. März 2013

Viele Haushalte verfügen über eine kleine Hausapotheke für den Notfall. Neben Pflastern und Verbandszeug lassen sich dort Mittel gegen Schnupfen, gegen Schmerzen und auch gegen Fieber finden. An sich spricht auch überhaupt nichts dagegen, allerdings sollte man genau aufpassen, an welches Familienmitglied man diese Medikamente weitergibt. Gerade Kinder sollten nur nach ärztlicher Anweisung therapiert werden.

Der Grund: Kinder sind nicht nur kleine Erwachsene, ihr Körper reagiert zum Teil noch ganz anders auf Medikamente. So kann es passieren, dass eine harmlose Dosis Ibuprofen nicht nur die Schmerzen lindert, sondern auch die jungen Nieren angreift. Jeder Mensch leidet bei Fieber oder Erbrechen vorübergehend an einem Flüssigkeitsmangel. Daher haben die Nieren es bei Erkrankungen ohnehin nicht leicht. Kommen nun noch fremde Stoffe in Form von Medikamenten in den Organismus, kann das zu viel werden. Medikamente bergen immer ein gewisses Potenzial für Nebenwirkungen, und da Kinder sich noch in der Entwicklung befinden, sind sie deutlich sensibler.

US-Forscher haben nun in einer Studie gezeigt, dass der sorglose Umgang mit Schmerzmitteln und mit fiebersenkenden Medikamenten im Extremfall die Nieren eines Kindes dauerhaft schädigen kann. Insgesamt drei Prozent aller kindlichen Nierenschäden gehen auf einen solchen zu sorglosen Umgang zurück. Die Patienten sind dann auf ein Spenderorgan oder auf eine lebenslange Dialyse angewiesen. Zwar kommt es wirklich selten zu diesen Extremfällen, aber Eltern müssen für die Problematik sensibilisiert werden.

In jedem Fall gilt: auch rezeptfreie Medikamente bleiben Medikamente. Bei jedem Zweifel über die Dosierung oder die Dauer der Anwendung sollte man sich daher vorsorglich an den Kinderarzt wenden und ihn entscheiden lassen.