Trotz aller Risiken - Opiade dürfen in den USA weiterhin relativ frei verschrieben werden

Von Cornelia Scherpe
12. Juli 2012

Die US-Arzneibehörde FDA stand die letzten Monate und steht auch noch weiterhin unter enormen Druck. In den USA werden starke Schmerzmittel, sogenannte Opiade, relativ leicht an Patienten herausgegeben. Viele Ärzte können entsprechende Rezepte ausstellen und der Betreffende kann diese dann aus der Apotheke mit nach Hause nehmen. In anderen Ländern sind die Regelungen viel strenger. Die FDA sollte daher prüfen, ob es nicht zu einer Reform der bestehenden Verordnungen kommen solle.

Die Behörde hat das geprüft und sich entschieden, dass die aktuellen Regeln vorerst bestehen bleiben. Die US-Ärzte dürfen also weiterhin relativ ohne Einschränkungen ihre Patienten mit Opiaden versorgen. Dies stößt nicht bei allen auf Verständnis. Kritiker sind der Meinung, dass der Missbrauch dieser Mittel in den letzten Jahren viel zu stark zugenommen hat. Allein im Jahr 2011 wurden 22,9 Millionen Rezepte von Patienten eingelöst. Den Kritikern ist das einfach zu viel. Zudem haben sie ermittelt, dass rund 320.000 dieser Rezepte für Mittel waren, die unter das Drogengesetz fallen. Ärzte dürfen diese zwar verschreiben, aber da Missbrauch und Suchtgefahr sehr hoch sind, sollte vorsichtig mit solchen Rezepten umgegangen werden.

Die FDA schließt sich diesem Appell zur Vorsicht zwar an, die Gesetze werden jedoch nicht geändert. Stattdessen will man verstärkt an die Patienten und Ärzte herantreten und sie zur Vernunft anhalten. Durch Aufklärungsprogramme sollen Patienten den verantwortungsvollen Umgang mit ihren Medikamenten lernen und Ärzte ein besseres Gespür dafür bekommen, wann ein Opiad auf Rezept angemessen ist.