Wie gefährlich ist Paracetamol denn nun wirklich?

Von Cornelia Scherpe
20. April 2012

Seit letztem Jahr wird unter Medizinern, Apothekern und Laien darüber diskutiert, wie gefährlich das Medikament "Paracetamol" ist. In den meisten Haushalten liegt es als Schmerzmittel im Erste-Hilfe-Schrank, denn es ist ohne Rezept erhältlich und gilt eigentlich als gut verträglich.

Seit 2011 muss die Betonung aber auf dem Wort "eigentlich" liegen, denn der enthaltene Wirkstoff kann auch gefährlich werden, wie Studien gezeigt haben. Die Leber als unser Entgiftungsorgan kann ernsthaften Schaden nehmen. In einer deutschen Studie zeigte sich, dass 39 Prozent der untersuchten Leberschäden auf eine Medikamenteneinnahme zurückging und 72 Prozent dieser Fälle direkt mit Paracetamol zu tun hatten. Die tatsächlichen Todesfälle durch Paracetamol, das die Leber versagen ließ, sind aber verschwindend gering, betonen Mediziner.

2010 zum Beispiel gab es hierzulande nur vier Fälle. Durch Schmerzmedikamente an sich starben 38 Personen, wobei 16 von ihnen durch das Mittel Diclofenac oder Ibuprofen zu Tode kamen. Paracetamol ist dagegen also sogar noch harmlos. Viele Verbraucher sind dennoch verunsichert. Ärzte raten jedem dazu, den Konsum von Paracetomol einfach nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Dosierung ist wesentlich dafür, ob die Leber gut oder schlecht reagiert. Im Zweifel sollte man die Menge und die Dauer der Anwendung mit dem Hausarzt absprechen.