Missbrauch von Schmerzmitteln durch Freizeitsportler

Von Ingo Krüger
20. März 2012

Doping gibt es nicht nur im Leistungssport. Auch viele Freizeitsportler nehmen Medikamente ein, um ihre Fitness zu verbessern. So belegt eine aktuelle Untersuchung, dass beim Marathon in Bonn im Jahre 2009 die Hälfte aller Läufer Schmerzmittel eingenommen hatte. Nach eigenen Angaben wollten die Sportler Muskel- und Gelenkschmerzen vermeiden. Jedoch gaben nur wenige Starter an, vor dem Marathon überhaupt Schmerzen gehabt zu haben.

Auch ein Jahr später, so der Bericht, hatte sich das Verhalten der Marathonläufer nicht geändert. Warnungen des Veranstalters, dass Schmerzmittel die Gesundheit schädigen würden, ignorierten die Freizeitsportler weitestgehend. Andererseits klagte jeder zweiter Läufer, der ein Medikament eingenommen hatte, über Nebenwirkungen.

Die Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen und Acetylsalicylsäure führten zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich und an den Nieren. Blutiger Urin und Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Herz-Kreislauf-Probleme waren die Folge. Einige Amateursportler erlitten ein akutes Nierenversagen, andere, die Acetylsalicylsäure zu sich genommen hatten, bekamen einen Herzinfarkt. Auch von blutenden Magengeschwüren wurde berichtet.

Experten raten daher dringend auf die Einnahme von Schmerzmitteln vor einem Lauf zu verzichten. Lieber solle man von einem Start absehen. Zudem helfen isotone Lösungen mit einem Gramm Kochsalz pro Liter, Probleme mit Herz, Kreislauf und Nieren zu vermeiden.