Paracetamol dämpft Emotionen: Schmerzmittel lässt Menschen weniger Gefühl zeigen

Wie eine US-Studie herausgefunden hat, dämpft das Schmerzmittel Paracetamol nicht nur Schmerzen, sondern auch Emotionen

Von Nicole Freialdenhoven
21. April 2015

Viele Menschen nutzen Paracetamol als einfaches Schmerzmittel bei Problemen wie Kopf- und Zahnweh. Forscher der Ohio State University haben nun festgestellt, dass Paracetamol jedoch nicht nur Schmerzen dämpft, sondern auch Emotionen. Warum dies so ist, konnten die Forscher jedoch nicht erklären.

Studienteilnehmer, die Paracetamol genommen haben, reagieren mit gedämpften Emotionen

Sie hatten in einem Experiment 80 Studienteilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine 1.000 Milligramm Paracetamol erhielt und die andere Gruppe ein Placebo. Anschließend wurden den Teilnehmern 40 verschiedene Fotos vorgelegt.

Die Teilnehmer, die Paracetamol erhalten hatten, reagierten dabei mit weit gedämpfteren Emotionen auf die Bilder als die Teilnehmer, die nur ein Placebo erhalten hatten. Unter den Fotos waren sowohl sehr negative Bilder wie das eines weinenden, hungernden Kindes als auch sehr positive Bilder wie die eines kleinen Kinders, das mit einer Katze spielte.

Paracetamol beeinflusst nur Gefühlswelt, nicht aber das gesamte Urteilsvermögen

Um die Ergebnisse zu überprüfen und zu sehen, ob nur die Gefühle beeinträchtigt waren oder das gesamte Urteilsvermögen, ließen die Forscher die Probanden dann noch schätzen, wie viel Blau jeweils auf den Fotos zu sehen war. Dabei schnitten beide Gruppen jedoch gleich gut an.

Somit stand fest, dass Paracetamol tatsächlich nur die Gefühlswelt der Teilnehmer beeinflusste. Weitere Studien sollen nun in Erfahrung bringen, ob ein ähnlicher Effekt auch bei anderen schmerzdämpfenden Medikamenten beobachtet werden kann.