Acetylsalicylsäure verhindert bösartige Tumore: Tausende Todesfälle weniger jährlich?

Das weit verbreitete Schmerzmittel ASS könnte bei regelmäßiger Einnahme die Zahl der Krebs-Todesfälle deutlich senken

Von Nicole Freialdenhoven
17. März 2015

Die regelmäßige Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) könnte jedes Jahr tausende Todesfälle als Folge von

in Europa verhindern. Dies erklärte der britische Krebspräventionsforscher Jack Cuzick jetzt auf einer Pressekonferenz in Wien.

ASS ist das zweitwirksamste Mittel zur Krebsprävention

Von ASS, als Aspirin eines der am weitesten verbreiteten Schmerzmittel überhaupt, ist schon länger bekannt, dass es eine vorbeugende Wirkung gegen Herzinfarkte hat und auch die Entstehung von Krebs verhindern kann. Schätzungen zufolge könne die regelmäßige Einnahme von niedrig dosiertem ASS die Mortalitätsraten in Europa um mehr als 55.000 Todesfälle jährlich senken. Damit sei Acetylsalicylsäure das zweitwirksamste Mittel zur Verhinderung von bösartigen Tumoren überhaupt - nach dem Verzicht auf das Rauchen.

Gefahr von Blutungen bei Helicobacter pylori, Diabetes und Bluthochdruck

Unerwünschte Nebenwirkungen sind bei ASS kaum zu befürchten, so Cuzich. Ein Problem sei lediglich, dass fast jeder fünfte Mensch in Europa im mittleren Alter mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori infiziert sei ohne es zu wissen.

Dies könne in Kombination mit ASS zu Blutungen führen. Vor der ASS-Einnahme müsste also zunächst das Bakterium mit Antibiotika bekämpft werden. Auch Diabetes und Bluthochdruck gelten als Risikofaktoren für Blutungen.