Sinkt in US-Bundesstaaten mit Cannabis-Freigabe die Zahl der Opioid-Tote?

Medizinische Legalisierung von Cannabis könnte weitere positive Auswirkungen haben

Von Cornelia Scherpe
3. November 2014

In insgesamt 23 US-Staaten ist es inzwischen legal, Cannabis als Medikament zu nutzen. Bei starken akuten Schmerzen oder bei chronischen Schmerzpatienten bietet man so eine Alternative zu den Opioden an.

Opioid-Todesfälle gesunken

Eine aktuelle Studie zeigt, dass diese Maßnahme offenbar erreicht hat, dass die Zahl der Opioid-Tote abgenommen hat. Die Menschen greifen verstärkt zur neuen Alternative und entgehen so der Gefahr einer Überdosierung der Opoide.

Diese lindern zwar Schmerzen sehr gut, sie machen den Konsumenten aber auch schnell abhängig. Daher greifen die Patienten zu immer höheren Dosen und überlasten am Ende den Organismus. Auch Cannabis hat zwar Suchtpotenzial, doch das Risiko auf einen verfrühten Tod ist deutlich geringer.

Cannabislegalisierung für Rückgang verantwortlich

Im Vergleich zu den 37 US-Staaten, in denen Cannabis nicht als Medikament verschrieben werden darf, sank die Quote der Opioid-Tote um 24,8 Prozent. Der Rückgang war in den US-Staaten am deutlichsten, die Cannabis bereits seit längerer Zeit zu medizinischen Zwecken legalisiert hatten.

In Zahlen bedeutet das: nach einem Jahr der Freigabe war die Rate um 19,9 Prozent gesunken, nach sechs Jahren sogar schon um 33,7 Prozent.

Ergebnis nur mit Berechnungsfaktoren reproduzierbar

Dieses positive Ergebnis kam allerdings nur zustande, wenn man bei der Berechnung diverse Faktoren berücksichtige. Dabei ging es vor allen Dingen um den allgemeinen Wohlstand der Patienten und die Überwachungspraxis durch die Ärzte vor Ort. Achtete man nicht auf diese sozialen Faktoren, war die Sterblichkeit in den US-Staaten mit Cannabis-Freigabe sogar höher.

Cannabis lindert Entzugserscheinungen

Die Studie lässt daher noch keinen eindeutigen Schluss zu, wie die Forscher selbst betonen. Sie vermuten aber, dass der Zusammenhang zustande kommt, da durch Cannabis die Entzugserscheinungen der Opiode gelindert werden können.

Daher neigen die Patienten weniger zu einer Erhöhung der Opiod-Dosis und es gibt weniger Todesfälle aufgrund einer Überdosis. Weitere Studien sollen mehr Klarheit bringen.