ASS zur Prävention von Krebs der Bauchspeicheldrüse - Bereits eine geringe Menge schützt

Von Cornelia Scherpe
30. Juni 2014

Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse gehört zu den aggressivsten Formen von Krebs. Ärzte sprechen auch vom Pankreaskarzinom. Meist wird der Tumor erst entdeckt, wenn er bereits so groß ist, dass er nicht mehr via OP entfernt werden kann. Die mittlere Überlebenszeit liegt hier nur noch bei sechs bis neun Monaten.

Die 5-Jahres-Überlebensrate ist entsprechend sehr niedrig und liegt aktuellen Schätzungen nach bei fünf Prozent. Daher ist es für Ärzte umso wichtiger, Möglichkeiten zur Prävention zu finden. Damit der Krebs gar nicht ernst entsteht, könnte künftig ASS zum Einsatz kommen. Die bekannte Acetylsalicylsäure ist als Schmerzmittel erhältlich und kann in der Apotheke gegen leichte bis mittlere Beschwerden ohne Rezept gekauft werden.

Geringe Mengen ASS senken das Risiko auf Bauchspeicheldrüsenkrebs

Die positive Wirkung von ASS auf Krebs wird bereits seit einiger Zeit erforscht. Nun macht eine aktuelle Studie mit 1.053 Teilnehmern auf sich aufmerksam. 363 dieser Probanden litt bereits an Krebs der Bauchspeicheldrüse, der Rest diente als Kontrollgruppe. Das Ergebnis war sogar für die Forscher beeindruckend: Je länger die Teilnehmer regelmäßig geringe Mengen ASS zu sich nahmen, desto kleiner wurde ihr Risiko auf ein Pankreaskarzinom.

Nach sechs Jahren war die Gefahr um 39 Prozent verringert. Nach zehn Jahren lag man sogar schon bei 60 Prozent. Diese starke Verkleinerung des Risikos galt jedoch nur während des Zeitraums der Einnahme. Sobald die Probanden das ASS nicht mehr regelmäßig nahmen, stieg die Gefahr auf das Krebsleiden wieder stark an. Zwei Jahre ohne ASS erhöhten das Risiko direkt um das 3-Fache.

Den Forschern ist derzeit noch völlig unklar, wie diese Wirkung der Acetylsalicylsäure auf das Krebsrisiko zu erklären ist. Weitere Studien sind nun jedoch in Planung.