NSAR gegen Rheuma: Bei der Daueranwendung steigt die Gefahr für eine Herzinsuffizienz

Unter der regelmäßigen Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika können die Gefäße leiden

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2016

Unter dem Kürzel NSAR fasst die Medizin alle Medikamente zusammen, die nichtsteroidale Antirheumatika sind. Es handelt sich um Wirkstoffe, die gegen

zum Einsatz kommen. Sie wirken gezielt gegen Entzündungen und sollen damit die Krankheitsverläufe abmildern.

Langzeitrisiko durch NSAR

NSAR blockieren im Körper einzelne Enzyme: Cyclooxygenase-1 und Cyclooxy­genase-2. Da diese normalerweise entzündungsfördernd sind, wird auf diese Weise eine Entzündung gedämmt. NSAR der neusten Generation blockieren nur noch Cyclooxy­genase-2, um die Nebenwirkungen im Verdauungstrakt zu senken.

Diverse Studien haben bereits gezeigt, dass NSAR ein Langzeitrisiko mit sich bringen: Unter der regelmäßigen Einnahme können die Gefäße leiden. Eine aktuelle Studie hat nun beleuchtet, wie sich eine schleichende Herzschwäche einstellt. Die Forscher betrachteten die Daten von 92.163 Menschen, die wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus mussten. Acht Millionen weitere Patienten dienten als Kontrollgruppe und waren wegen einer anderen Ursache in der Klinik.

Dosis-Wirkungsbeziehung

Unter den 27 analysierten Medikamenten, die vorab regelmäßig von den Patienten eingenommen wurden, waren vier NSAR der jüngeren Generation (COX-2-Hemmer). Für Anwender dieser Medikamente ergab sich ein gesteigertes Risiko für eine Herzinsuffizienz. Die Gefahr erhöhte sich insgesamt um 19 Prozent. Lag allerdings die letzte NSAR-Einnahme mehr als sechs Monate zurück, gab es kein gesteigertes Risiko mehr.

Beachtete man diese Dosis-Wirkungsbeziehung mit, ergab sich für Anwender der COX-2-Hemmer ein steigendes Herzrisiko je nach Dosierung. Wer bei akuten Schüben das Mittel 2-fach überdosiert, was durchaus vorkommt, verdoppelt sich auch direkt das Risiko auf eine Herzinsuffizienz.