Mit Biosimilars gegen Rheuma: Günstigere Medikamente nach Ablauf des Infliximab Patentes?

Von Nicole Freialdenhoven
13. Juni 2014

Hinter der allgemeinen Bezeichnung Rheuma verbergen sich insgesamt rund 400 unterschiedliche einzelne Krankheiten, von denen rund neun Prozent der Bevölkerung in irgendeiner Form betroffen sind. Am häufigsten tritt die rheumatoide Arthritis auf, eine chronisch-entzündliche Gelenkserkrankung. Für diese große Gruppe werden derzeit neue Medikamente entwickelt, von denen sich Forscher viel erhoffen - denen jedoch auch genauso viele Mediziner skeptisch gegenüber stehen.

Kopien des Originalmedikaments können günstig erworben werden

Biosimilars heißen diese Mittel, bei denen es sich um pharmakologische Kopien von Biologicals handelt, biotechnologisch hergestellten Präparaten. Das erste Biological, Infliximab, wurde vor rund 15 Jahren von der US-Firma Centocor entwickelt, deren Patent nun abgelaufen ist. Hatte das originale Medikament Infliximab noch Behandlungskosten von rund 10.000 Euro pro Person im Jahr verursacht, können andere Hersteller nun günstigere Kopien auf den Markt bringen.

Positive Studienergebnisse zu Inflimximab-Kopien

Der ursprüngliche Hersteller Centocor, heute Janssen Biotech, warnt vor Kopien, da es sich um biologische Präparate handelte, die "schwer zu kalkulierende Risiken" mit sich bringen. Allerdings ist klar, dass die Firma vor allem die Angst um ihre üppig sprudelnde Geldquelle umtreibt.

Auch die nun heftig um den Zweck und Nutzen der Biosimilars streitenden Mediziner beziehen größtenteils üppig Honorare diverser Pharmafirmen und sind daher nicht unabhängig. Fest steht nur eines: In Studien konnten sich die Infliximab-Kopien bislang hervorragend bewähren.