Bei Schulproblemen werden zu häufig gleich Psychopharmaka verschrieben

Schnell wird bei Schulproblemen auf das ADHS-Syndrom geschlossen und Medikamente dafür verschrieben

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
3. September 2012

Wenn ein Schüler Probleme in der Schule hat, so wird gleich vom ADHS-Syndrom, der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, gesprochen und die Folge ist, dass ein Arzt auch schnell ein Psychopharmaka verschreibt. So werden beispielsweise in den USA mehr Psychopharmaka verordnet als Antibiotika.

1.800 Kilogramm Methylphenidat jährlich durch Ärzte verschrieben

Bei den Psychopharmaka handelt es sich um den Wirkstoff Methylphenidat, das ist eine chemische Substanz, die eine ähnliche Wirkung hat wie die Amphetamine oder das Kokain. Im Jahr 1993 wurden in Deutschland nur 34 Kilogramm von diesem Wirkstoff durch die Ärzte verschrieben, mittlerweile sind es 1.800 Kilogramm.

Aber auch in Österreich werden immer häufiger diese Psychopharmaka verschrieben, so ist die Zahl in der Hauptstadt Wien seit dem Jahr 2003 jetzt dreimal so hoch. Die Ursache für das ADHS-Syndrom ist unter anderem eine Störung bei dem Botenstoff Dopamin, dem sogenannten Glückshormon, das auch für die Aufmerksamkeit und das Lernvermögen, aber auch für den Schlaf zuständig ist.

Medikamente nicht immer notwendig

Oftmals sind aber auch einige der Schüler nur einfach "unterfordert", so dass sie sich langweilen und unkonzentriert wirken. Hier ist dann aber der Lehrer gefragt und nicht ein Arzt, der sofort irgendwelche Tabletten verschreibt.

Doch sind die Medikamente bei schweren Fällen aber auch oftmals nötig. Wie aber auch Experten glauben, liegt eine Ursache der vielfach auftretenden Probleme auch an einer einseitigen Ernährung, so dass viele Schüler zu wenig Nährstoffe bekommen, die für die körperliche und geistige Entwicklung nötig sind.