Hüftkappen-Prothesen vs. Metall-auf-Metall-Prothesen

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2012

Gerade bei jüngeren Patienten mit Hüftproblemen setzen die Ärzte auf Hüftkappen-Prothesen. Bei dieser Art von Prothesen handelt es sich nicht um Metall-auf-Metall-Implantate, denn genau diese stehen schon seit einigen Jahren in der Kritik. Viele befürchten, dass sich die Metallteile schnell abnutzen, wenn sie beim Bewegen aufeinander treffen und dadurch Kleinteile in den menschlichen Blutkreislauf kommen. Dies kann unter Umständen lebensgefährlich werden. Daher ist es wohl keine gute Wahl, das jüngere Patienten mit dieser Art von Prothesen versorgt werden, denn in der Regel sind diese Menschen sportlich noch viel aktiver als Senioren. So beschleunigt sich die Abnutzung und die Prothesen müssen noch häufiger ausgetauscht werden. Das ist nicht nur unangenehm und zeitaufwendig, es schadet unter Umständen auch der Knochendichte.

Damit keine häufigen OPs nötig werden und die allgemeine Sicherheit verbessert wird, setzt man daher auf Hüftkappen-Prothesen. Diese sollen länger halten und damit auch die Knochen schonen. Risikofaktoren, wie sie bei einer OP immer auftreten, werden im gleichen Atemzug mit vermindert.

Dies zeigt auch eine aktuelle Studie mit 400.000 Probanden. 31.932 von ihnen hatten die Hüftkappen-Prothesen erhalten. Allerdings wurde deutlich, dass nicht alle Patienten gleich gut von der Wahl profitierten. Gerade Frauen mit eher kleinen Gelenkköpfen hatten durch die Hüftkappen-Prothesen vermehrt Probleme. Innerhalb von fünf Jahren mussten Frauen mit kleinen Gelenkköpfen daher dennoch öfter zum Arzt. Wirklich gewinnbringend war die Methode für Männer mit Gelenkköpfen, die im Schnitt 54 Millimeter besaßen. Die Studie zeigt, dass individuell entschieden werden sollte, welche Prothese angemessen ist.