Bessere Kontrollen von Patienten mit künstlichen Hüftgelenken

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Viele Menschen können dank eines künstlichen Hüftgelenks wieder normal gehen und sich frei bewegen. Viele dieser implantierten Kunsthüften bestehen allerdings aus Metall und dies ist nicht ohne Risiko. Das Material kann Entzündungen provozieren oder im ungünstigsten Fall durch Abrieb in kleinen Mengen auch in die Blutbahnen und damit in den gesamten Körper kommen. In einer Studie wurden 402.000 Fälle dokumentiert, in denen Menschen ein neues Hüftgelenk erhalten hatten. Bei 31.200 Patienten nutzte man dabei Metall als Ausgangsmaterial.

Die Alternativen bestanden entweder aus Polyethylen oder aus Keramik. Der Griff zu Metall stellte sich in vielen Fällen als problematisch heraus. Abrieb führte dazu, dass viele Patienten sich neuen Operationen unterziehen mussten. Sechs Prozent der so Behandelten brauchten im Schnitt nach fünf Jahren eine Nach-OP. Bei den übrigen Patienten war dies nur in zwei Prozent der Fälle nötig.

Die immer häufiger ausgesprochene Warnung von Experten weltweit hat dazu geführt, dass nun auch in Deutschland neue Empfehlungen für Patienten mit Metallprothesen aufgestellt wurden. Die Deutschen Fachgesellschaften benennen darin vor allen Dingen intensivere und deutlich kürzere Kontrollintervalle. Eine Teststudie versucht derzeit zu ermitteln, in welchem Intervall der Check up am besten erfolgen sollte. Dafür sammelt man in Deutschland Daten über jedes Kunstgelenk, das zum Einsatz kommt und verfolgt, wie es dem Patient damit ergeht.