Künstliche Gelenke: Neuer Kunststoff revolutioniert orthopädische Medizin

Von Thorsten Hoborn
19. April 2010

In der Orthopädie sind Knochenschrauben, Metallstifte und künstliche Gelenke keine Neuigkeiten, bringen jedoch auch einen großen Nachteil mit sich: mangelnde Flexibilität. In vielen Fällen werden sie vom Körper des Patienten nicht angenommen, müssen durch eine erneute Operation aufwändig entfernt werden, oder bereiten dem Patienten starke Schmerzen.

Amerikanischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, ein spezielles Material zu entwickeln, das sich an seine Form in gewisser Weise "erinnern kann" und sich erst nach der OP genau in seine neue Umgebung einpasst. Der spezielle Kunststoff wird vor dem operativen Eingriff in die individuell ideale Form gebracht und daraufhin komprimiert. Ist das Implantat im Körper des Patienten platziert, sorgt ein 50° Celsius heißer Impuls für die Entfaltung und somit die exakte Anpassung ans Gelenk. Bei Verwendung dieses neuartigen Materials würde sogar das nachträgliche, operative Entfernen von Stiften und Schrauben überflüssig, da das Nanopolymer bei Wunsch so zusammengesetzt ist, dass es vom Körper abgebaut werden kann.