Materialfehler in künstlichen Hüftgelenken - 125 Patienten müssen nochmal operiert werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
2. März 2010

Patienten mit künstlichen Hüftgelenken müssen in der Freiburger Loretto-Klinik nochmal unters Messer. Bei einer bestimmten Serie der Hüft-Prothese lösten sich Metallspäne ab. Die Folge: Im Januar 2008 stellte der Chirurg Marcel Rütschi fest, dass viele Hüft-Patienten mit diesem Prothesen-Modell Entzündungen bekommen hatten.

Der Arzt vermutete, dass die Köpfe der Prothesen nicht glatt genug waren. Winzige Metallspände rieben das Fleisch von Innen her wund und sorgten für die Entzündung. Die Klinik begann damit die künstlichen Gelenke des fehlerhaften Typs "Durom/Metasul LDH Hüftprothesensystem"" bei über 100 Patienten auszutauschen, mindestens 25 steht die OP noch bevor.

Die Herstellerfirma gibt indes dem Chirurgen Rütschi die Schuld: Er soll die Prothese fehlerhaft eingesetzt haben. Ein neues Gutachten bestätigt jedoch die Version der Klinik: Schuld ist das Material der Prothese, nicht der Arzt. Bisher hat noch keiner der Hüft-Patienten die Klinik oder den Prothesen-Hersteller verklagt. Die Kosten für die Operation übernehmen die Krankenkassen.