Haltbarkeit von Endoprothesen erhöhen: Bisphosphonate senken die Quote der weiteren Operationen

Von Cornelia Scherpe
29. August 2014

Endoprothesen sind eine besondere Form der Prothesen, bei der sich das künstliche Hilfsstück komplett im Inneren des Körpers befindet. Solche Implantate sind beispielsweise notwendig, wenn ein Gelenk komplett ersetzt werden muss.

Lockerung der Endoprothesen sehr häufig

Zwar tragen heute viele Menschen solche Endoprothesen und die Technik ist weit entwickelt, doch es kommt auch immer wieder zu Problemen. Nicht selten muss ein Patient erneut unter das Messer, da mit seiner Prothese nicht mehr alles stimmt. Eine weitere Operation bedeutet jedoch seelischen und körperlichen Stress und kommt mit allen potenziellen Komplikationen einer OP.

Am Häufigsten ist eine solche Revisionsoperationen notwendig, da die Prothesen sich lockern. Eine Studie lässt nun jedoch vermuten, dass diese Lockerungen oft vermieden werden können, wenn der Patient nach der OP ausreichend Bisphosphonate zu sich nimmt.

Bisphosphonate verringerten Wahrscheinlichkeit einer Lockerung

Die britischen Forscher hatten mit 1.558 Patientendaten gearbeitet. Alle Betroffenen hatten zwischen 1998 und 2007 eine Endoprothese bekommen und dabei für mindestens sechs Monate auch Bisphosphonate eingenommen. Als Kontrollgruppe stellte man 8.966 Patienten gegenüber, die ebenfalls eine Endoprothese bekommen hatten, dabei jedoch keine Bisphosphonate.

In den folgenden 2,6 Jahren waren insgesamt 426 Revisionsoperationen notwendig gewesen. In der ersten Gruppe betraf dies aber nur 27 Personen, was einer Quote von 1,7 Prozent entspricht. In der Kontrollgruppe dagegen hatten 399 Patienten noch einmal eine Operation ertragen müssen, was schon 4,5 Prozent sind.

Damit war das Risiko auf eine weitere OP dank der Bisphosphonate um 59 Prozent kleiner. Der Schutz trat aber nur dann ein, wenn die Medikamente regelmäßig genommen worden waren und das über zwölf Monate.

Ein kürzerer Zeitraum reichte nicht. Zudem sollte die Einnahme am besten erst nach der OP begonnen werden. Wer davor bereits Bisphosphonate einnimmt, hat nicht den maximalen Schutz.