Leichtsinniger Umgang mit Potenzmitteln - viele Männer landen in der Notaufnahme

Falscher Umgang mit Potenzmitteln kann zur Dauererektion mit Folgen führen

Von Cornelia Scherpe
31. August 2012

Nicht immer klappt es mit einer Erektion so, wie Mann und Frau sich das wünschen. Viele Männer greifen dann zu potenzsteigernden Mitteln, doch dabei ist Vorsicht geboten.

Wer leichtsinnig mit dem Mitteln umgeht, der riskiert eine Dauererektion, in Fachkreisen "Priapismus" genannt und die ist alles andere als harmlos. Oft hilft dann nur noch der Krankenwagen und eine Behandlung in der Notaufnahme.

Diese Fälle häufen sich in Kliniken der USA in letzter Zeit. Die Analyse von 50 Millionen Einlieferungen in die Notaufnahmen des Landes zeigte, dass zwischen 2006 und 2009 über 8.700 Männer wegen einer Dauererektion behandelt werden mussten.

Potenzmittel falsch eingesetzt

Immer mehr von ihnen greifen auch nicht nur zu Potenzpillen, sondern versuchen es mit einer intravenösen Therapie. Dabei kommt es schnell zu einer fehlerhaften Anwendung und dann sind die Schmerzen groß. Das Spritzen der Mittel ist deutlich effektiver als das Schlucken von Pillen und hilft meist selbst dann, wenn die Tabletten völlig versagt haben.

Doch eine häufige Nebenwirkung ist hier, dass auch nach dem Ejakulieren die Erektion nicht mehr verschwindet. Das liegt daran, dass die Schwellkörper im Penis durch die Medikamente auch weiterhin angeschwollen bleiben.

Bei einer intravenösen Therapie wird das Medikament meist direkt in die Peniswurzel gespritzt. Das erfordert eine gute medizinische Ausbildung. Der fahrlässige Umgang ist aber leider an der Tagesordnung. Zumindest kann in der Notaufnahme vielen sofort geholfen werden.

75 Prozent der Männer werden noch am selben Tag nach erfolgreicher Behandlung entlassen. 25 Prozent müssen stationär versorgt werden. Es gibt auch Fälle, in denen dauerhafte Schäden entstehen.