Wirkstoff aus Viagra kann dem Herzen helfen

Von Cornelia Scherpe
12. Januar 2012

Das eigentlich als Potenzmittel gedachte Viagra hat offenbar noch einen ganz anderen Nutzen. Das fanden Forscher in einem Versuch mit Hunden heraus. Sie arbeiteten dabei mit Tieren, die an einer Herzinsuffizienz litten, also einen geschwächten Herzmuskel hatten, der nicht ausreichend Blut in den Körper und wieder zurück pumpte.

Nun arbeitete man man dem Wirkstoff in den Viagrapillen. Dieser nennt sich Sildenafil und hilft eigentlich bei der fehlenden Erektion. Sildenafil half bei den Tieren aber auch, die Herzkammer mit der angemessenen Menge an Blut zu erfüllen. Dies bewirkt das Mittel, indem es ein Enzym im Körper der Hunde hemmt. Diese Hemmung führt dann dazu, dass ein anderer Botenstoff, cGMP genannt, in größeren Mengen in den Organismus gelangt. Der nun ausreichend produzierte Botenstoff hilft dabei, dass die Blutgefäße richtig funktionieren. Genau auf dieser Idee basiert die Wirkung von Viagra.

Der Penis wird so mit Blut versorgt, dass die Schwellkörper sich aufrichten und es zur Erektion kommt. Dieser Mechanismus wirkt aber auch bei der geschwächten Herzkammer. Sie füllt sich mit Blut und kann dieses weiter in den Körper pumpen. Bei den Versuchtieren wurde so eine deutliche Verminderung der Herzinsuffizienz erzielt. In einer ersten Studie mit Probanden hat man nun bereits angefangen, dass Verfahren bei Freiwilligen auszuprobieren.