Besserer Schutz für junge Frauen: Gibt es die "Pille danach" bald ohne Rezept?

Von Nicole Freialdenhoven
14. November 2013

In fast allen europäischen Ländern ist die "Pille danach" rezeptfrei in der Apotheke zu bekommen. So können sich Frauen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr schnell und unbürokratisch vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen. In Deutschland gibt es die Pille danach dagegen nur auf Rezept, da die Gynäkologen sich seit Jahren gegen eine Freigabe sperren. Ihnen würde dadurch eine üppig sprudelnde Einnahmequelle entgehen.

Offiziell wird die Haltung der Gynäkologen und mancher konservativer Politiker mit gesundheitlichen Aspekten begründet: So sei die Einnahme der Pille danach mit hormonellen Belastungen verbunden, die eine ärztliche Beratung erforderlich mache. Der Bundesrat, der nun einer Freigabe der Pille danach zustimmte, verweist dagegen auf andere europäische Länder: Wo die Pille danach rezeptfrei erhältlich sei, ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zurückgegangen.

Problematisch ist vor allem, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr vor allem in den Wochenenden passiert, wenn die Arztpraxen geschlossen sind. Bis die betroffenen Frauen ein Rezept erhalten haben, ist es häufig schon zu spät um das Einnisten einer Eizelle in der Gebärmutter zu verhindern. Trotz der Zustimmung des Bundesrates ist eine Freigabe der Pille danach jedoch noch lange nicht sicher: Die Bundesregierung muss den Beschluss noch absegnen.