Kirchendebatte um "Pille danach" - Abtreibung oder reines Verhütungsmittel?

Von Max Staender
30. Januar 2013

Die katholische Kirche ist der Ansicht, dass die "Pille danach" befruchtete Eizellen daran hindern, sich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten - wissenschaftlich belegt ist dies jedoch nicht.

Vielmehr steht fest, dass die Präparate ihre Wirkung verlieren, wenn sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Laut dem Berufsverband der Frauenärzte muss man dieses Medikament demnach als Verhütungsmittel und nicht als Präparat zum Schwangerschaftsabbruch einstufen.

Natürlich gibt es auch eine reine Abtreibungspille, womit die Frau ihre frühe Schwangerschaft bis zum 63. Tag nach der letzten Blutung beenden kann.

Nachdem zwei katholische Kliniken in Köln Anfang dieses Jahres ein Vergewaltigungsopfer aufgrund des anschließenden Beratungsgespräches über die "Pille danach" nicht behandeln wollten, liefen unzählige Verbände wie beispielsweise "Pro Familia" Sturm. Ihrer Ansicht nach ist dieses Medikament für solche Frauen ein wichtiges Mittel, um solche ungewollten Schwangerschaften zu verhindern.

In den Medien werde die "Pille danach" jedoch durch gezielte Falschinformation mit einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch gleichgesetzt.