Pille danach bei übergewichtigen Frauen wirkungslos? Studie zur "Pidana" umstritten

Wirkstoffe Levonorgestrel und Ulipristalacetat sind abhängig vom Körpergewicht

Von Nicole Freialdenhoven
7. November 2014

Ärger um die "Pidana" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel: Nachdem der Hersteller HRA Pharma Ende 2013 eine Studie präsentierte, wonach die Notfallverhütung bei Frauen mit einem Gewicht von 75kg oder mehr nicht mehr zufällig funktionierte, widersprach die europäische Arzneimittelagentur EMA in diesem Sommer: Sie hält Levonorgestrel für sicher, unabhängig vom Körpergewicht.

Interessenskonflikt

Kritiker sehen dann auch in der Warnung von HRA Pharma eine perfide Art, den Umsatz der weit teureren Pille danach EllaOne anzukurbeln, deren Wirkstoff Ulipristalacetat auch bei übergewichtigen Frauen zuverlässig wirken soll.

Während Pidana für 18 Euro zu haben ist, kostet EllaOne allerdings 35 Euro. Dafür wirkt dieses Mittel noch bis zu 120 Stunden nach dem Sex, während Levonorgestrel spätestens 72 Stunden danach eingenommen werden muss.

Kupferspirale als Notfallverhütung

Was dabei nicht erwähnt wird: Auch EllaOne verliert bei einem Gewicht ab 90kg an Wirksamkeit. Übergewichtigen bleibt dann nur das recht schmerzhafte Einsetzen einer Kupferspirale als Notfallverhütung. Das abgegebene Kupfer verhindert das Einnisten einer befruchteten Eizelle. Alternativ bliebe natürlich auch noch eine Diät als Lösungsvorschlag.