Pille danach: neuer Wirkstoff soll in EU rezeptfrei erhältlich sein

Von Dörte Rösler
20. März 2014

Die Pille danach ist in Deutschland rezeptpflichtig. Ein neuer Wirkstoff könnte die nachträgliche Verhütung für Frauen jedoch erleichtern. Die EU plant, Präparate mit Ulipristalacetat für alle Mitgliedsstaaten freizugeben. Damit erhöht sich zugleich das Zeitfenster auf fünf Tage.

Bisher haben Frauen in Deutschland 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr Zeit, um sich ein Rezept für die Pille danach zu holen. Jede zehnte Frau hat diese Möglichkeit schon einmal genutzt.

Freigabe des Wirkstoffs ist geplant

In vielen anderen Ländern ist der Wirkstoff Levonorgestrel rezeptfrei erhältlich. Die Bundesregierung hat eine Freigabe jedoch bisher abgelehnt. Nun könnte die Europäische Arzneimittelagentur Ema die deutsche Regelung unterlaufen: sie plant, den neuen Wirkstoff Ulipristalacetat EU-weit freizugeben.

Ulipristalacetat gewährt Frauen ein höheres Zeitfenster

Während Levonorgestrel den Eisprung verzögert oder unterbindet, behindert Ulipristalacetat den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Ein befruchtetes Ei kann sich so nicht einnisten. Vorteil: statt der bisherigen 72 Stunden haben Frauen mit Ulipristalacetat ein Zeitfenster von fünf Tagen, um sich nach dem Verkehr vor einer Schwangerschaft zu schützen.