Antipsychotika können Entzugssymptome bei Neugeborenen bewirken

Von Frank Hertel
14. Dezember 2011

Frauen, die im dritten Drittel einer Schwangerschaft mit Antipsychotika behandelt werden, müssen damit rechnen, dass ihr Neugeborenes Entzugserscheinungen zeigt. Das wird wohl bald auf dem Beipackzettel solcher Medikamente zu lesen sein, natürlich in einer fachspezifischeren Sprache.

Nachdem die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) diese Warnung vor kurzem ausgesprochen hatte, zieht nun auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nach. Wenn die Hersteller solcher Medikamente nicht widersprechen, werden sie auf diesen Zusammenhang auch in Deutschland schriftlich hinweisen.

Das Entzugssymptom zeigt sich durch Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten Muskeltonus, Tremor, Atemnot, Somnolenz und Störungen bei der Nahrungsaufnahme. Die Kinder müssen gegebenenfalls überwacht werden, wenn die Mutter solchen Medikamenten ausgesetzt war. Die FDA hatte 69 entsprechende Fälle registriert.

Allerdings waren die Kinder der meisten Frauen, die Antipsychotika einnehmen mussten, auch anderen Risikofaktoren ausgesetzt.