Die Therapie mit Kortikoiden bei Hautproblemen geht auch während der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
9. Oktober 2013

Wer unter einem ernsten Hautproblem leidet, bekommt von seinem Hautarzt oft ein Medikament mit Hormonen verschrieben. Dabei handelt es sich um die sogenannten Kortikoide, die auch vereinfacht Nebennierenrindenhormone genannt werden.

Studie zum Einsatz von Kortikoiden bei Schwangeren

Sie zählen zu den Steroiden und kommen auch in natürlicher Form in jedem Menschen vor. Als Therapie eingesetzt sollen sie aber beispielsweise Entzündungsprozesse hemmen. Hautärzte verschreiben sie oft in der Form von Salben, die dann nur lokal auf die Haut aufgetragen werden. Dennoch muss auch bei der örtlichen Behandlung an mögliche Nebenwirkungen gedacht werden und daher sind vor allen Dingen Schwangere oft ängstlich, ob sie ihre Behandlung während der neun Monate nicht besser absetzen sollten. Auch ältere Forschungsmeinungen gingen immer wieder davon aus, dass die Anwendung nicht ganz ohne Risiko ist.

Eine aktuelle Studie sorgt aber für Klarheit und kann die werdenden Mütter beruhigen. Das ungeborene Kind wird durch die Anwendung der Salben nicht beeinträchtigt. Das zeigte die Studie mit 9.904 Frauen. 2.658 von ihnen hatten während der Schwangerschaft eine Salbe mit Kortikoiden bekommen und die übrigen 7.246 Teilnehmerinnen dienten als Kontrollgruppe.

Keine Normabweichungen nach Einsatz von Kortikoiden

Bei den Untersuchungen der Kinder zeigte sich jedoch kein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Es kam weder gehäuft zu Frühgeburten, noch zu einem zu geringem Geburtsgewicht in Gruppe 1. Auch Dinge wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder andere Normabweichungen gab es nicht.

Allein bei Kortikoiden der Gruppen 3 und 4 gab es unter einer höheren Dosierung (mehr als 200 Gramm) eine geringe Auffälligkeit: Die Kinder dieser Mütter waren etwas leichter bei der Geburt. Daher empfehlen auch die Mediziner der Studie, dass die Salben immer nur so hoch dosiert sein sollten, wie unbedingt notwendig ist.