Statine und ihre Nebenwirkungen: Metaanalyse gibt Entwarnung

Von Nicole Freialdenhoven
1. April 2014

Statine werden von Ärzten zumeist als Cholesterinsenker verschrieben um Fettstoffwechselstörungen zu behandeln und Langzeitfolgen eines zu hohen LDL-Cholesterinspiegels zu verhindern. Allerdings sind Statine bekannt für eine lange Liste von möglichen Nebenwirkungen, die in den Beipackzetteln genannt werden und vielen Patienten Sorgen bereiten.

Mediziner aus London wollten nun einmal genau wissen, wie hoch das Risiko solcher Nebenwirkungen tatsächlich ist und analysierten dazu insgesamt 29 randomisierte frühere Studien.

Überraschende Ergebnisse bei erneuter Auswertung der Studien

Dabei stellten sie fest, dass Statine weit besser sind als ihr Ruf: So lagen die Raten für Nebenwirkungen bei Statinen in der Primärprävention bei 14,6 Prozent - bei den kontrollierenden Placebos dagegen sogar bei 14,9.

Auch bei der Sekundärpräventation führten die Placebos zu mehr Nebenwirkungen (11,2 Prozent) als die Statine (9,9 Prozent). Zudem zeigte sich, das Statine das Risiko für eine neue Diabeteserkrankung statistisch gesehen um nur 0,5 Prozent steigere - und zugleich das Todesrisiko um 0,5 Prozent senke.

Die Forscher räumten jedoch auch ein, dass klinische Studien häufig wenig Aussagekraft bezüglich des medizinischen Alltags haben und dass freiwillige Studienteilnehmer nicht so schnell über Nebenwirkungen klagen wie gewöhnliche Patienten.

Führt die Einnahme von Statinen also tatsächlich zu Schmerzen, ist dies keine Einbildung der Patienten sondern muss ernst genommen werden.