Bei Unverträglichkeit gegenüber Anästhetika kann Hypnose die Betäubung ersetzen

Von Cornelia Scherpe
21. August 2013

Bei nicht zu schweren jedoch schmerzhaften Eingriffen nutzen Ärzte sogenannte Lokalanästhetika, damit der Patient keine Schmerzen spürt. Diese Art der Betäubung sorgt dafür, dass keine Vollnarkose nötig ist und der Betroffene bei klaren Bewusstsein bleibt. Dennoch ist das Gewebe rund um die OP-Stelle vollkommen betäubt und daher kein Schmerz zu spüren.

Es gibt allerdings Menschen, die allergisch gegen diese Art der Betäubung sind und folglich kann man bei ihnen nicht damit arbeiten. Ihnen kann man dann nur mit einer Vollnarkose helfen, doch was bleibt, wenn auch bei diesen Anästhetika eine Allergie vorliegt?

In Italien stand ein Arzt vor dieser Frage und entschied sich gemeinsam mit seiner Patientin für eine ungewöhnliche Methode. Die Betroffene musste am Oberschenkel operiert werden, da dort ein Tumor gefunden worden war und nun entfernt werden sollte.

In zwei einzelnen Sitzungen testete ein Hypnotiseur zunächst, wie gut die Frau überhaupt auf diese Art der Suggestion anspricht. Als der Erfolg bewiesen war, bereitete man die OP vor und ließ sie zuvor in Hypnose fallen. Sie befand sich nun im OP-Saal, war an alle wichtigen Monitore angeschlossen, doch stand vollkommen unter Hypnose.

Das Chirurgenteam arbeitete mit normalen Skalpells und verzichtete auf den Einsatz aller elektro-chirurgischen Methoden, damit nicht zusätzliche Schmerzreize entstehen konnte. Doch die Frau gab ohnehin an, überhaupt keine Schmerzen zu verspüren und auch die Überwachungsgeräte zeigten durchgehend einen normalen Puls und einen entspannten Blutdruck. Nach gut 20 Minuten war der Eingriff beendet und die Patientin wurde aus dem OP-Saal gebracht.

Auch nach dem Eingriff konnte die Frau sich an alle Details, Gespräche etc. im Saal erinnern, nur Schmerzen habe sie eben keine gehabt.