Ketamin vermindert das Absterben von Nervenzellen

Von Max Staender
28. August 2012

Nachdem Patienten einen schweren Schlaganfall erlitten haben, verursachen elektrische Entladungswellen ein zusätzliches Absterben von Nervenzellen. Dies könnte laut einer aktuellen Studie des Universitätsklinikums Heidelberg mit Hilfe des Narkosemittels Ketamin vermindert werden.

Die so genannten "Spreading Depolarisations" an den angrenzenden Hirnarealen breiten sich nach Gehirnverletzungen weiter aus, woraufhin die Nervenzellen vorerst keine Signale mehr übertragen können. Bei der anschließenden Behandlung des teils offen gelegten Gehirns des Patienten, wurden an der Hirnoberfläche Messelektroden angebracht.

Die Auswertung dieser Daten zeigte, dass rund 60 Prozent weniger Entladungswellen auftraten, sofern den Patienten S-Ketamin verabreicht wurde. Die Wirkung des Narkosemittels war bislang nur aus Tierversuchen bekannt und wurde nun erstmals beim Menschen erfolgreich nachgewiesen.