Edelgas Xenon wird Narkosemittel

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
1. Oktober 2004

Das Edelgas Xenon steht vor einer Karriere als Narkosemittel. Unter mehreren Vorteilen gegenüber herkömmlichen Narkotika ragt besonders der geringe Einfluss auf die Herzfunktion heraus. Während einer Operation sind Blutdruckabfälle oder -anstiege und Herzrhythmusstörungen bisher nicht seltene Komplikationen.

"Gerade Herzkranke könnten bei einer Narkose mit Xenon profitieren", sagt Prof. Dr. med. Frank Wappler, Lehrstuhlinhaber für Anästhesie an der Universität Witten/Herdeckeim im Interview mit dem Apothekenmagazin Gesundheit. Wappler leitete die Zulassungsstudie für Xenon als Narkosesubstanz.

Angenehm für Patienten: Sie wachen besonders früh wieder auf. Dadurch wird Xenon auch bei ambulanten Operationen interessant. Nachteil: Das selten vorkommende Gas ist so teuer, dass es im Routinebetrieb wohl nicht eingesetzt werden kann. Kliniken müssten auch neue Narkosegeräte dafür anschaffen. Für Herzpatienten, so Prof. Wappler, wird das neue Narkosegas wegen der gesicherten Vorteile jedoch einen Stellenwert haben.