Akute Halsschmerzen? Antibiotika nur bei Streptokokken-Infektion sinnvoll

Von Nicole Freialdenhoven
22. November 2013

Wer unter starken Halsschmerzen leidet, geht meist zum Arzt um sich Antibiotika verschreiben zu lassen. Einer neuen Studio aus Großbritannien zufolge ist dies jedoch in der Regel sinnlos. Lediglich wenn eine Infektion mit sogenannten beta-hämolysierenden Streptokokken vorliegt, können Antibiotika eine echte Wirkung erzielen, ansonsten jedoch nicht.

Dies ergab eine Studie mit 631 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 30 Jahren, die unter Rachenentzündungen. Eine Gruppe erhielt generell ein Antibiotikum verschrieben, wenn sich nach drei bis fünf Tagen keine Besserung ihres Zustandes zeigte.

Bei der zweiten Gruppe wurde nur dann ein Rezept ausgestellt, wenn mindestens zwei Symptome der sogenannten FeverPAIN-Kriterien (Fieber, Mandelentzündung, Eiter, kein Husten) erfüllt waren und somit ein mittleres Risiko für eine Streptokokken-Infektion vorlag. Eine dritte Gruppe erhielt das Antibiotika-Rezept nur, wenn mindestens drei Punkte beim FeverPAIN-Test erfüllt wurden und ein Schnelltest auf Antigene durchgeführt wurde.

Bei letzteren beiden waren die Halsschmerzen und Schluckprobleme nach einigen Tagen signifikant reduziert. Zugleich konnte auch der Antibiotika-Verbrauch gesenkt werden, da in diesen Gruppen lediglich 37 bzw. 35 Prozent ein Rezept erhalten hatten, während es bei der Kontrollgruppe 46 Prozent waren. Die Mediziner empfehlen daher, bei Rachenentzündungen öfter die FeverPAIN-Score einzusetzen um herauszufinden, ob eine Streptokokken-Infektion vorliegt, bei der sich die Behandlung mit Antibiotika lohnt.