Mund- und Rachenmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Als Mund- und Rachenmittel oder Mund- und Rachentherapeutika bezeichnet man verschiedene Arzneimittel zur Behandlung von Mund- und Rachenraum. Dazu gehören Mundspülungen, Lutschtabletten und Gurgellösungen.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck von Mund- und Rachenmitteln, die man auch als Mund- und Rachentherapeutika bezeichnet, ist die Behandlung von Beschwerden in der Mundhöhle sowie im Rachenraum. Dabei handelt es sich um flüssige, feste oder halbfeste Mittel, die über einen oder mehrere Wirkstoffe verfügen. Diese können sowohl eine lokale als auch eine systemische Wirkung erzielen.

Beschwerden und Erkrankungen im Mund- und Rachenraum

Die Mundhöhle und der Rachenraum können häufig von verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen betroffen sein. Dazu gehören z.B.:

Mit Hilfe von verschiedenen Mund- und Rachentherapeutika können viele dieser Beschwerden wirksam bekämpft werden.

Formen von Mund- und Rachenmitteln

Für die Behandlung stehen unterschiedliche Darreichungsformen zur Verfügung, wie:

Die meisten dieser Mittel sind rezeptfrei in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Mund- und Rachentherapeutika gibt es sowohl auf synthetischer als auch auf pflanzlicher Basis.

Gurgellösungen

Zur Behandlung von Halsschmerzen und Rachenentzündungen kommen vor allem Gurgellösungen zur Anwendung, die die Anzahl der Keime im Rachen verringern sollen. Zu den gängigsten Therapeutika gehören topische Desinfektionsmittel, die antiseptisch und zum Teil auch lokal betäubend wirken, wie:

  • Hexetidin
  • Chlorhexidin
  • Jod
  • Chlorquinadol
  • Cetylpyridinchlorid
  • Cetrimoniumbromid

Ebenfalls von Bedeutung sind topische Lokalanästhetika wie:

  • Ambroxol
  • Lidocain
  • Oxybuprocain

Als Alternative zu diesen synthetischen Arzneien können auch pflanzliche Mittel zur Anwendung kommen, die ebenfalls schmerzlindernd wirken.

Beispiele hierfür sind Präparate mit:

Lutschtabletten

Zur Bekämpfung von Halsschmerzen und Schluckbeschwerden können zudem Lutschtabletten eingenommen werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tabletten schluckt man die Lutschtabletten nicht herunter, sondern lässt sie langsam im Mund zergehen, damit das Medikament seine Wirkung direkt im Mund- und Rachenraum entfalten kann.

Gels, Mundspüllösungen und Tinkturen

Für die Behandlung von Aphten, Zahnfleischentzündungen, Pilzinfektionen oder Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis) stehen verschiedene schmerzstillende Gels, antiseptische Mundspüllösungen oder Tinkturen zur Verfügung. Dabei können auch Vitaminpräparate unterstützend eingesetzt werden.

Zur Prophylaxe im Mundraum und zur Zahnpflege kommen Mundspülungen zur Anwendung, die für einen frischen Atem sorgen. Sie enthalten zumeist:

Sie eignen sich besonders gut für Bereiche, die für die Zahnbürste nicht zugänglich sind.

Nebenwirkungen

Die meisten Mund- und Rachenmittel sind in der Regel gut verträglich. In manchen Fällen können jedoch einige Nebenwirkungen auftreten.

Nebenwirkungen von Hexetidin und Chlorhexidin

So besteht bei der Anwendung von Hexetidin oder Chlorhexidin die Möglichkeit von:

Darüber hinaus können sich bei regelmäßigem Gebrauch die Zähne braun oder gelb verfärben.

Nebenwirkungen von Cetylpyridinchlorid

Auch bei der Einnahme von Cetylpyridinchlorid kann es zu Verfärbungen der Zähne und der Zunge kommen. Darüber hinaus sind allergische Reaktionen sowie eine Verzögerung der Wundheilung im Bereich des Möglichen.