Englische Fachzeitschrift kritisiert die Zulassung von Botox als Medikament gegen Migräne

Von Jutta Baur
14. Februar 2011

In England und den USA ist Botox zur Behandlung von Migräne zugelassen. Auch in Deutschland läuft derzeit ein solches Verfahren.

Mittlerweile mehren sich jedoch kritische Stimmen zur Effektivität des Nervengiftes. Die Wirkung soll keineswegs so sicher und umfassend sein, wie bisher behauptet. In der Zeitschrift "Drug and Therapeutics Bulletin" wird den englischen Gesundheitsbehörden vorgehalten, die Forschungsergebnisse über Botox nicht ausreichend geprüft zu haben. Die Nebenwirkungen seien nicht unerheblich. So würden bei zehn Prozent der behandelten Patienten verstärkte Kopfschmerzen auftreten. Darüber hinaus klagten ein Zehntel der Personen über Jucken, Hautirritationen oder sogar Krämpfe. Ein allergischer Schock könne nicht ausgeschlossen werden.

Die Fachzeitschrift bemängelt die Auswahl der Testpersonen. Die meisten hätten laut dem "Drug and Therapeutics Bulletin" überhaupt keine Migräne gehabt. Stattdessen handele es sich um Patienten, die an Kopfschmerzen infolge Medikamenten-Einnahme litten. Demzufolge hätte eine Migräne im diagnostischen Sinn nicht vorgelegen. Ein wirklicher Nutzen sei darum nicht im angegebenen Maße möglich.