Diesjährige neurologische Tagung zeigt die Fortschritte in der Praxis

Von Cornelia Scherpe
21. März 2012

Jedes Jahr treffen sich die großen Namen der Neurologie und tagen über aktuelle Projekte und Fortschritte. Auch beim diesjährigen Treffen der "Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung" in Köln konnte wieder über einige Fortschritte gesprochen werden.

So profitieren inzwischen viele Patienten nach einem Schlaganfall von der transkraniellen Magnetstimulation, bei der ein Magnetfeld auf das Gehirn gerichtet wird. Es kann verschiedene Hirnareale beeinflussen und dabei auch verloren gegangene Motorik teilweise wieder zurückbringen. Ähnliche Erfolge verzeichnet man mit der transkraniellen Gleichstromtherapie, bei der statt des Magnetfeldes eine Stimulation mit Gleichstrom zum Einsatz kommt. Die Methoden aktivieren dabei nicht etwa einen Bereich, sondern dämpfen vielmehr. Nach dem Schlaganfall ist eine Hirnhälfte zumeist übermäßig aktiv und blockiert damit die wichtigen Bereiche auf der anderen Seite. Die Dämpfung bewirkt einen angemessenen Ausgleich.

Ebenfalls große Fortschritte hat man mit dem "Gedankenlesen" gemacht. Hierbei kann durch einen Computer-Algorithmus Menschen mit dem Locked-in-Syndrom geholfen werden. Sie können dann ohne das Bewegen der Hände oder Augen und ohne Sprechen einem Computer ihre Gedanken übermitteln. Dabei müssen sie sich auf eine Computertaste konzentrieren und dieser Befehl wird erkannt und umgesetzt. In ersten Tests mit Patienten schafften diese 200 Buchstaben in 30 Minuten.