Stents, die sich selbst abbauen

In einem deutschen Krankenhaus wurde zum ersten Mal ein Stent eingesetzt, der sich selbst wieder abbauen kann

Von Cornelia Scherpe
24. November 2011

Bisher sind eingesetzte Stents vom Körper nicht abbaubar. In den meisten Fällen bestehen sie aus Metall und werden in einer Operation in erkrankte Gefäße eingeführt. Dort bilden sie eine Art Skelett, das wie eine Stütze von Innen wirkt. Geschwächte und teilweise verschlossene Blutgefäße werden so wieder geweitet.

Erster Stent aus Polymilchsäure eingesetzt

Nun sind in einem deutschen Krankenhaus zum ersten Mal Stents bei einem Patienten eingesetzt worden, die der Körper wieder abbauen kann. Die kleinen Stützen bestehen nicht mehr länger aus Metall, sondern aus Polymilchsäure. Diese kann vom menschlichen Körper langsam zersetzt werden, sodass am Ende keinerlei Rückstände im Körper verbleiben.

Das Ziel ist es, die Gefäßwände nur zeitweilig zu unterstützen, damit sie Schritt für Schritt selbst ihre Spannkraft wieder aufbauen können. Ob diese Reparatur aber wirklich funktioniert, muss eine Langzeitstudie zeigen.

Sich auflösender Stent ermöglicht spätere MRTs

Zudem hat ein sich auflösender Stent aber den Vorteil, dass später beim Patienten wieder MRT durchgeführt werden können. Dies ist bei eingesetzten Stents aus Metall nicht möglich.