Kaltes Plasma tötet Viren und Bakterien - Alternative zu Antibotika?

Von Ingo Krüger
18. September 2014

Mit kaltem Plasma lassen sich nicht nur Viren, sondern auch Keime in verunreinigtem Wasser unschädlich machen. Eine Behandlung mit Plasma über 240 Sekunden überlebt nur ein Virus von einer Million Viren. Aufgrund seiner Wirksamkeit gegen Bakterien kann kaltes Plasma auch bei der Reinigung von verunreinigtem Wasser zum Einsatz kommen. Das haben Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut herausgefunden.

Fotochemische Prozesse sorgen dafür, dass die Schadstoffe oxidieren und sie dadurch unschädlich werden. Bei zyanidhaltigen Industrieabwässern bewirkt eine 90-minütige Behandlung mit kaltem Plasma, dass die Konzentration von Zyanid um mehr als 90 Prozent bis unter die Nachweisgrenze sinkt. Allerdings müssen die Forscher noch herausfinden, welche Form von Plasma sich für die Reinigung von verkeimtem Wasser am besten eignet.

Kaltes Plasma kann Wachstum von Krebszellen stoppen

In der Medizin ermöglicht kaltes Plasma eine verbesserte Wundheilung und ermöglicht es sogar, den Wachstum von Krebszellen zu stoppen. Hartnäckige und gefährliche Bakterienbeläge lassen sich damit hervorragend bekämpfen.

Niedertemperaturplasmen töten zudem Prionen, wie den BSE-Erreger, ab. Möglich ist auch die Verwendung von kaltem Plasma als Alternative zu Antibiotika. Die Plasmasterilisation ist auch bei der Nahrungsmittelindustrie auf Interesse gestoßen, da sich so frische und hitzeempfindliche Lebensmittel entkeimen lassen.

Plasma ist ein Aggregatszustand, der entsteht, wenn einem Gas weitere Energie zugeführt wird. Chemisch kommt es dabei zu einer Ionisierung des Gases. Plasma ist folglich Gas in einem angeregten Zustand.