Schutz vor Blutvergiftungen: Neues Dialysegerät ersetzt die Milz

Von Nicole Freialdenhoven
17. September 2014

Die Milz gehört zu den weniger beachteten inneren Organen obwohl sie im Körper eine wichtige Aufgabe ausführt: Wenn das Blut durch sie hindurchströmt, filtert sie mögliche Krankheitserreger und Bakterien heraus und hilft dem Menschen gesund zu bleiben. Musste die Milz operativ entfernt werden, steigt das Risiko für Infektionen.

Forscher des Wyss Institute an der amerikanischen Harvard University haben nun erstmals eine künstliche Milz präsentiert, die die Filteraufgaben übernehmen und so den Körper vor Blutvergiftungen schützen kann.

Bio-Milz

Die sogenannte "Bio-Milz" ist in der Lage, gefährliche Bakterien im Blut aufzuspüren und zu markieren. Ein spezielles Dialysegerät sorgt dann dafür, dass die Bakterien entfernt werden.

In ersten Versuchen wurde die Bio-Milz an Blutproben von gesunden Patienten getestet. Die Proben waren im Labor mit Darmbakterien versetzt worden um eine Blutvergiftung im Darmbereich nachzustellen. Der Bio-Milz gelang es bereits in der ersten Dialyse, 98 Prozent de anaeroben und über 80 Prozent der aeroben Bakterien zu entfernen.

Einsatzmöglichkeiten der Bio-Milz

Beim Menschen soll die Bio-Milz zunächst helfen, das OPSI-Syndrom zu verhindern, eine Infektion, die nach der Entfernung der Milz auftritt und zum Tode führen kann.

Die Forscher glauben jedoch, dass sich ihre Bio-Milz auch bei vielen anderen Krankheiten einsetzen lässt, die mit Blutvergiftungen einhergeht. Zunächst muss das Gerät jedoch überhaupt erstmal seine Tauglichkeit beim Menschen beweisen.