Begehrte Spinnenseide - ein Naturprodukt mit Forschungspotenzial

Von Viola Reinhardt
21. Juli 2014

Spinnen sind nicht Jedermanns Sache, allerdings bergen sie einen Stoff in sich, der schon seit einiger Zeit Techniker und Wissenschaftler fasziniert und zur Nachahmung animiert. Spinnenseide, wie das Spinngewebe der Spinnen genannt wird, ist in seinen Eigenschaften vier Mal belastbarer als Stahl, erweist sich somit als besonders reißfest, ist sehr leicht und zudem äußerst dehnbar.

Synthetische Spinnenseide

Für Wissenschaftler ein hochinteressantes Material, das seit einiger Zeit nicht nur erforscht, sondern zudem erstmalig an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in der Zusammenarbeit mit einem Unternehmen als erstes aus Menschenhand hergestelltes Spinnennetz der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Zu diesem ersten Erfolg trugen und tragen Spinnen bei, die von den Forschern gemolken werden. Hierbei sind bis zu 500 Meter Spinnenseide möglich, eine Menge, die man den kleinen Krabbeltieren gar nicht zutrauen würde.

Im Fokus der Wissenschaftler steht hierbei, dass durch die Hilfe von Spinnenseide zum Beispiel Nerven eine Leitbahn erhalten. Diese können nach Operationen oder Unfällen beschädigt sein, sodass durch Spinnenseide eventuell eine neue Therapiemöglichkeit entstehen könnte.

Nach ersten Versuchen an Tieren sollen nun Versuche an Patienten durchgeführt werden, um auch hier positive Ergebnisse für zukünftige Behandlungen zu erforschen.