"MagnetoSperm": Forscher entwickeln Mini-Roboter für medizinischen Einsatz im menschlichen Körper

Von Frank Sprengel
5. Juni 2014

Laut einem Bericht im Fachblatt "Applied Physics Letters" hätten Wissenschaftler der niederländischen Universität Twente einen bloß 322 Mikrometer langen Miniaturroboter für den medizinischen Einsatz entwickelt, der klein genug sei, um durch menschliche Körperflüssigkeiten zu schwimmen. Zwecks Antrieb, Geschwindigkeitsregulierung und Steuerung befände sich auf dem Kopf des mikroskopisch kleinen Roboters eine 20 Nanometer dick aufgetragene Kobalt-Nickel-Legierung, die auf magnetische Felder anspreche.

Denkbare Einsatzgebiete des in Anlehnung an die Optik und Bewegungsweise von Spermien "MagnetoSperm" getauften Mini-Roboters seien die Reinigung von Blutgefäßen sowie verstopfter Blutbahnen, die Zellsortierung oder die punktgenaue Medikamentenverabreichung in bestimmten Regionen des Körpers.

Hilfe bei künstlichen Befruchtungen

Darüber hinaus könnte der Sperma-Bot bei künstlichen Befruchtungen helfen. Trotz der Schwierigkeit, Objekte auf der Mikro- und Nanometerebene zusammenzusetzen, läge die Hoffnung der Wissenschaftler einem an der Deutschen Universität in Kairo tätigen Mitautor des Berichts zufolge darin, alsbald einen noch kleineren MagnetoSperm-Roboter bauen zu können.

Darüber hinaus arbeitete das Entwicklerteam des Sperma-Bots derzeit an einem Herstellungsverfahren für magnetische Nanofasern, die in Zukunft ähnlich wie Geißeln bei Einzellern Verwendung finden könnten.