Herzschrittmacher von der Größe eines Reiskorns - Bioingenieure entwickeln Mini-Implantate

Von Dörte Rösler
5. Juni 2014

Kalifornische Bioingenieure haben einen Herzschrittmacher von der Größe eines Reiskorns entwickelt. Anstelle einer Batterie bekommt das Mini-Implantat seinen Strom per drahtloser Energieübertragung. Auch andere Implantate könnten so deutlich kleiner werden.

Suche nach geeigneter externer Energieübertragung auf das Herzimplantat

Die Größe von Schrittmachern konnte in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert werden. Da herkömmliche Geräte auf Batterien angewiesen sind, waren der Miniaturisierung jedoch Grenzen gesetzt. Seit längerem suchen die Forscher deshalb nach Wegen, um die Energie von außen zu übertragen.

Bei Cochlea-Implantaten im Ohr gelang dies bereits mit elektromagnetischen Wellen. Für Herzschrittmacher ist diese Technologie jedoch nicht geeignet, da die eingesetzten Nahfeld-Wellen nicht tief genug bis zum Herzmuskel vordringen. Zudem benötigen sie eine recht voluminöse Antenne.

Forscher der Uni Stanford setzen deshalb auf eine andere Form der Energieübertragung. Sie entwickelten sogenannte Mittelfeldwellen, die ähnlich wie ein Induktionsherd funktionieren: sie transportieren die Energie tief in den Körper, ohne das umliegende Gewebe zu erhitzen.

Anwendung auch bei weiteren Erkrankungen

Sollten die programmierbaren Mini-Schrittmacher die weiteren klinischen Tests bestehen, könnten bald auch andere Anwendungen folgen. Denkbar ist etwa der Einsatz von winzigen Impulsgebern zur gezielten Hirnstimulation bei Erkrankungen wie Parkinson oder Epilepsie.