Krebsheilung durch Arsen

Blutkrebs: Arsen heftet sich an defekten Rezeptor und die Tumorzelle stirbt ab

Von Jenny Ommeln
23. April 2010

Arsen - beliebtes Mordmittel in Krimis und Paradoxon zugleich. Es ist nicht nur giftig, sondern auch krebserregend und trotzdem wird mit dieser Substanz eine seltene Form des Blutkrebs behandelt. Die Diagnose "akute Promyelozyten-Leukämie" (APL) galt bis in die siebziger Jahre als unbehandelbar und war meist ein sicheres Todesurteil. Grund für diese seltene Blutkrebsart ist ein umgelagertes Stück Erbgut von Chromosom 15 auf Chromosom 17.

Aus diesem Grund produzieren die Zellen einen defekten Rezeptor. Dieser ist im unbeschädigten Zustand für das Reifungshormon der Zellen zuständig.

Der defekte Rezeptor sorgt bei APL dafür, dass die Granulozyten, die Vorläufer der weißen Blutkörperchen, sich unkontrolliert vervielfachen. Außerdem kann das Knochenmark von APL-Erkrankten keine gesunden roten Blutkörperchen produzieren. Dies ist die Ursache für eine Anämie, auch Blutarmut genannt.

Wirkung von Arsen wissenschaftlich nachgewiesen

Arsen wird zur Therapie von APL eingesetzt, da diese Substanz den defekten Rezeptor abbaut. Das tödliche Arsen heftet sich an diesen Rezeptor und die Tumorzelle stirbt daraufhin ab.

Studien an chinesischen APL-Patienten haben die Wirkung von Arsen übrigens nachgewiesen. Nach der Arsen-Behandlung waren 90 Prozent der Probanden minimum fünf Jahre frei von Krankheitssymptomen. Darüber hinaus fallen Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten, wie die Schwächung des Immunsystems oder Haarausfall, bei der Behandlung mit Arsen fallen deutlich schwächer aus.