Wie eine Wundkompresse fachgerecht angebracht wird

Eine Wundkompresse dient zur Abdeckung einer blutenden Wunde. Damit sie nicht verrutscht, sollte sie möglichst fachgerecht angebracht werden.

Von Jens Hirseland

Funktion

Kompressen sind spezielle Wundauflagen, die aus Vliesstoff oder Gaze bestehen. Im Falle einer blutenden Wunde werden sie

  • zur Blutstillung und
  • zum Schutz der Wundfläche

verwendet. Wundkompressen gehören zu den wichtigsten Verbandsmaterialien und dürfen in keinem Verbandskasten oder Erste-Hilfe-Koffer fehlen. Oftmals sind sie auch Bestandteil eines Fertigverbands, der neben der sterilen Kompresse aus einer Mullbinde zum Fixieren sowie Heftpflastern besteht.

Wundkompressen kommen besonders bei Schnitt- oder Platzwunden zur Anwendung. Einerseits sollen sie

  • die Blutung der Wunde stoppen und Blut und Wundsekret aufnehmen,

andererseits

  • die Wundfläche vor äußeren Einflüssen, wie z.B. Schmutz, schützen.

Eine Wundauflage sollte stets keimarm und nicht flusend sein. Für das Versorgen einer Wunde muss daher eine sterile Kompresse verwendet werden, die extra verpackt ist.

Anwendung

Im Falle einer stark blutenden Platz- oder Schnittwunde muss als Erste-Hilfe-Maßnahme zunächst eine sterile Wundkompresse auf die Wunde gelegt werden, um erst einmal die Blutung zu stoppen. Außerdem sollte man die betroffene Körperstelle möglichst hoch lagern.

Beim Anbringen der Kompresse und des Befestigungsverbands müssen jedoch einige wichtige Dinge beachtet werden.

  • So sollte der Verband gut und haltbar sitzen und nicht verrutschen.
  • Er darf aber auch nicht zu fest angelegt werden und die Bewegungsfreiheit des Betroffenen zu sehr einschränken.
  • In der Regel wird der Verband nach dem Anbringen der Wundkompresse im Uhrzeigersinn, also von links nach rechts, um die Kompresse gewickelt.
  • Beim Anlegen des Verbands sollten die Bindengänge so gelegt werden, dass jeder Bindengang den vorher gelegten Gang um etwa 50 Prozent überdeckt. Zudem sollten die Bindengänge glatt, fest und gleichmäßig sein. Dies ist wichtig, da übermäßiger Druck zum Anschwellen von Hautstellen führen kann, die weniger zusammengehalten werden.

Der Verband darf weder zu fest sein, da dadurch Schmerzen entstehen können, noch zu lose gewickelt werden, damit er nicht wieder abfällt. Zum Fixieren des Verbands und der Kompresse wird ein Heftpflaster oder Klebeband angebracht.

Alternativen

Für den Fall, dass keine sterile Kompresse aus einem Verbandskasten verfügbar ist, kann auch ein gefaltetes, sauberes Leinen- oder Baumwolltuch als Wundauflage verwendet werden. Nicht geeignet sind dagegen Papiertaschentücher.