Künstliche Bauchspeicheldrüse: Insulinpumpe soll Typ-1-Diabetes kontrollieren

Von Cornelia Scherpe
2. Juli 2013

Wer an Diabetes des Typ 1 leidet, wurde mit seiner Krankheit geboren. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, die ebenso wie die erworbene Form therapiert werden muss. Regelmäßig muss der Zucker im Blut gemessen werden, damit die entsprechende Menge an Insulin gespritzt werden kann. Das belastet die Patienten und mindert die Lebensqualität.

Eine neue technische Errungenschaft soll es den Diabetikern in Zukunft jedoch einfacher machen. Dafür haben Forscher vor einiger Zeit eine Insulinpumpe erfunden, die über spezielle Sensoren verfügt. Diese Sensoren messen regelmäßig, welchen Blutzuckerspiegel der Patient gerade hat und geben diese Information als Output heraus.

So spart der Patient sich das ständige Messen und weiß sofort, welche Mengen Insulin notwendig sind. Doch auch das Hormon selbst muss er nicht mehr über eine Spritze in den Körper abgeben. Die Insulinpumpe übernimmt diese Aufgabe. Ist der Zuckerspiegel unter einen vorher eingestellten Wert gefallen, beendet die Pumpe ihre Abgabe von Insulin für genau zwei Stunden. Steigt der Zuckerspiegel wieder an und es wird folglich neues Insulin benötigt, wird die Vergabe entsprechend der Notwendigkeit fortgesetzt.

Die Patienten erhalten also im Grunde eine erste Form der künstlichen Bauchspeicheldrüse. Die Kontrolle der Krankheit wird so deutlich leichter und vor allen Dingen sehr engmaschig, was zu mehr Sicherheit führt. Das noch recht junge Verfahren konnte sich bereits in einigen Studien bewähren. Eine US-Studie beispielsweise arbeitete mit 247 Probanden, die an Diabetes des Typ 1 litten. Bei jenen, die die Pumpe erhalten hatten, sank die Gefahr einer Unterzuckerung in der Nacht.

Gerade hier gibt es bei der konventionellen Vergabe oft Probleme, da während der Nacht normalerweise der Blutzucker nicht kontrolliert wird. Es traten nun aber ein Drittel (32 Prozent) weniger Unterzuckerungen auf.